Rezension

Süße Träume!

Gute und böse Nachtgeschichten - Markus Walther

Gute und böse Nachtgeschichten
von Markus Walther

Bewertet mit 4.5 Sternen

~~Klappentext:

Liegen Sie schon im Bett? Oder haben Sie es sich in ihrem Sessel bequem gemacht? Egal, Hauptsache der Tag ist gelaufen. Vielleicht ist Ihr Kopf noch zu beschäftigt, um direkt einschlafen zu können und Ärger und Stress des Tages halten Sie noch in seinem Bann.
Darf ich Sie auf andere Gedanken bringen? Es dauert auch nicht lange. Lesen Sie heute eine Seite. Oder vielleicht auch zwei; aber das genügt schon. Sie werden überrascht sein, wie viel zwischen die Zeilen passt. Ein Tag, ein Jahr, manchmal ein ganzes Leben oder auch nur ein Augenblick.
Ich gebe zu, dass ich Ihnen nicht versprechen kann, dass Sie gleich besser einschlafen werden. So ein kurzer Text, wie er Sie auf den nächsten Seiten erwartet, kann ja nicht viel in Ihnen bewegen. Oder vielleicht gerade, weil er etwas in Ihnen bewegt hat, können Sie nicht mehr schlafen. Dann hätte ich mein Handwerk gut vollbracht.

 

Ich meine dazu:

Wieder einmal neigt sich eine sehr nette Zeit dem Ende zu...

Daß der Autor mit seinen Kürzestgeschichten sehr gut zu unterhalten weiß, steht außer Frage und muß nicht von neuem bewiesen werden. Umso interessanter fand ich es, als er anbot, für sein erstes Werk eine Leserunde zu starten.

Von Erklärbär über unterhaltsam, philosophisch und nett bis schwarz und makaber war alles vertreten, wobei sich meine absoluten Favoriten eindeutig auf schwarz und makaber plazierten... ;) Aber auch philosophisch bot eigentlich immer eine Menge Diskussionsstoff und machte jeden Abend der Leserunde zu etwas besonderem.
Interessant zu sehen war, wie sich der Stil des Autors tatsächlich im Laufe der Zeit geändert hat. Ich kenne ja auch neuere Werke von ihm und... ja, man merkt schon Unterschiede, was die Geschichten aber nicht unbedingt schlechter macht.
Überaus interessant fand ich:
Auch der Geschmack des Autors selbst hat sich im Laufe der Zeit geändert. Im Laufe der Leserunde gibt er immer Einblicke auf die Entstehungshintergründe der Geschichten und hatte dort die eine oder andere dabei, die er in eine Neuauflage des Buches nicht unbedingt wieder mit hinein nehmen wollte, wo wir Leserinnen uns aber einig waren, daß sie sehr gut und unbedingt mit wieder erscheinen müßten... Ob wir ihn wohl überzeugen konnten?...

Über den flüssigen Schreibstil der Geschichten brauche ich hier kein Wort mehr verlieren, den hatte Herr Walther wohl schon immer drauf.
Der Verlag allerdings sei an dieser Stelle mal gerügt. Rechtschreibfehler, fehlende Absätze – das hat leider auch schon zwei- dreimal eine Pointe vermiest...