Rezension

Gut durchdachte und solide aufgebaute Zauberergeschichte

Magisterium - Cassandra Clare, Holly Black

Magisterium
von Cassandra Clare Holly Black

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der zwölfjährige Callum hat es gar nicht so leicht - neben seinem lahmen Bein, das ihm schon Probleme bereitet, muss er nun auch noch ins Magisterium, einer unterirdischen Schule für Zauberei. Doch sein Vater hat ihm schon einiges von der Schule erzählt und ihn davor gewarnt, deshalb fürchtet sich Callum vor all den Gefahren, die die Ausbildung als Zauberschüler mit sich bringt. Und neben den ganzen Schwierigkeiten im Magisterium, die er mit seinen neuen Freunden bewältigen muss, lauert außerhalb der Schule noch eine viel größere Gefahr...

Magisterium macht durch sein äußeres Erscheinungsbild ja schon direkt neugierig. Bronze glänzender Buchschnitt und ein Titel, der sich auch auf Kopf lesen lässt, sorgen für hohe Erwartungen und ein umwerfendes Äußeres. Dementsprechend hoch waren natürlich auch die Erwartungen an den Inhalt, zumal ich schon mehrere Bücher der beiden Autorinnen gelesen hatte und diese durchweg gut fand.

Schon zu Beginn wurde ich auf den ersten par Seiten neugierig gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass sich direkt ein Geheimnis nach dem anderen auftat, das man als Leser lüften wollte. Alle Personen schienen mehr zu wissen, als sie preisgaben und selbst Callum, der Hauptprotagonist, verrät nicht gleich alles Anfang über sich, sondern deutet immer nur wieder an, welche Hintergrundinfos er über die Zauberwelt von seinem Vater bekommen hat. Dadurch war ein sehr spannender Bucheinstieg garantiert, man wollte direkt mehr erfahren und konnte es gar nicht abwarten, dass noch mehr passiert.

Das Buch ist für jüngere Leser von 10-12 Jahren empfohlen und hat einen entsprechenden einfacheren, leicht verständlichen Schreibstil. Trotzdem hat die Geschichte einen gewissen Charme, sodass das Buch auch durchaus für ältere Leser und Erwachsene noch geeignet ist, sofern einen der leichte Schreibstil nicht stört.

Im Vorfeld hatte ich schon viel darüber gelesen, dass die Ähnlichkeiten zu Harry Potter sehr groß wären. Dem kann ich nur teilweise zustimmen. Natürlich ist in beiden Büchern das Hauptthema ein Junge, der an eine Zauberschule geht und als Baby etwas besonderes erlebt hat. Dieser Grundgedanke ist natürlich gleich. Die Ausführung hingegen unterscheidet sich meiner Meinung nach sehr. Allein die Form der Zauberei ist für mich komplett unterschiedlich, denn Zauberlehrlinge mit schwarzen langen Umhängen und schwingenden Zauberstäben, wie wir sie aus Harry Potter kennen, gibt es hier nicht. Die Form der Magie und der Schule an sich unterscheiden sich sehr voneinander und sind so eigentlich nicht miteinander zu vergleichen.

Allerdings ähneln sich die drei Hauptprotagonisten, das magische Trio, doch schon sehr. Während mich Callum mit seiner oft tollpatschigen Art sehr an Ron erinnert hat, fand ich auch Aaron Harry sehr ähnlich. Zu allem Überfluss musste Tamara natürlich auch noch eine superschlaue, in allem gute Überfliegerin wie Hermine sein, was ich etwas schade fand, denn hier hätte man den einzelnen Charakteren noch mehr Individualität einhauchen können.

Insgesamt fand ich Magisterium eine nette Zaubergeschichte, die gut durchdacht und solide aufgebaut war. Neben spannenden Entdeckungen und Geheimnissen sowie vielen kleineren Abenteuern hat mir aber ein wenig das gewisse Etwas gefehlt. Zwar  war das Buch wirklich gut und die beiden Autorinnen haben mal wieder gezeigt, dass sie schreiben können. Aber das Besondere, individuelle, wie es zum Beispiel das unglaublich tolle Cover hat, um wirklich begeistert zu sein, hat mir leider gefehlt.