Rezension

Grusel vom Feinsten

Herr der Moore - Kealan Patrick Burke

Herr der Moore
von Kealan Patrick Burke

Ein Nebel verhangenes Moor bei Nacht, nur durch den Mond etwas erhellt.....Schnitt...... ein düsteres englisches Dorf, in dem lediglich einige erhellte Fenster von Leben zeugen.....Schnitt.....eine Gruppe Männer, teils zu Fuß, teils auf einem Pferd reitend, zieht mit Laternen offensichtlich nach etwas suchend durch das nebelige Moor.....Schnitt.....ein weiterer Blick auf das Moor und ein großer dunkler Schatten huscht durch´s Bild.....Schnitt.....ein Pferd bäumt sich auf, der Reiter stürzt, Geschrei und Blut.....Schnitt.....Ein Paar grausig leuchtende Augen in der Dunkelheit und ein tiefes, kehliges Knurren.....Schnitt.....Firma XY präsentiert......

Ging gerade etwas mit mir durch  
Aber ganz genau so stell ich mir den Trailer zu einer Verfilmung von Herr der Moore vor. Denn es waren solche Bilder, die mir beim Lesen durch den Kopf gingen. Burke schafft durch seine Sprache bei mir großes Kopfkino. 
Der Hauptteil der Geschichte spielt gut 15 Jahre nach oben genannter Suche, in etwa zur Jahrhundertwende. Nicht alle, die seinerzeit an der Suche beteiligt waren, sind zurück gekehrt und Mr. Mansfield liegt seither in einer Art Koma. Seine verbliebenen Hausangestellten kümmern sich um das Haus und die Erziehung der beiden Kinder Kate und Neil. Während sich die beiden Jugendlichen auf das jährliche Halloweenfest einstellen, kommt ein Fremder in das Dorf. Ab da dezimiert sich bis zum Ende der Nacht so nach und nach die Einwohnerzahl des Dorfes Brent Prior. Was die Familie Mansfield mit den Ereignissen zu tun hat, wer der mysteriöse Fremde ist und was sich dort erneut im Moor rum treibt, das klärt der Autor schlüssig auf. Das Tempo zieht zum Ende hin gewaltig an und die Geschichte endet mit einem bösen Hintertürchen für einen zweiten Teil. 
Über ein paar Fehler konnte ich gut hinweg sehen, dafür hat mich die Story zu sehr gefesselt. Einzig die auftauchende Bezeichnung für das/die Ungeheuer des Moores hat mich gestört. Aus spoilertechnischen Gründen kann ich das jetzt aber nicht näher ausführen. 
Abgesehen davon gibt es aber eine klare Leseempfehlung und einen Anwärterplatz auf meine Hitliste des Jahres.