Rezension

Geniale Idee, toll umgesetzt

Lost City 1.0 - Daphne Unruh

Lost City 1.0
von Daphne Unruh

Inhalt:

Seit ihre Eltern sich getrennt haben läuft Yumas Leben ziemlich chaotisch. Mit ihrem Vater wohnt sie in dem Haus seiner neuen Frau, 18 jähriger Sohn und Gamer inklusive. Linus verbringt Tage hinter dem PC ohne viel von der Außenwelt mitzubekommen. Erst als ein seltsamer Typ namens Amon bei ihnen auftaucht und mit Linus geheime Gespräche führt, wird Yuma misstrauisch. Eine unüberlegte Entscheidung jagt die nächste und plötzlich findet sie sich in einer verlassenen, alten Stadt wieder. Bald wird ihr klar, dass es sich um das PC Spiel „Lost City“ handeln muss. Nur, dass hier nicht einfach wieder von neuem begonnen werden kann, wenn man das Level nicht schafft…

Meinung:

Leider kommt mir immer nur gelegentlich eine Geschichte unter, in der ich alle Charaktere mag und ihr Handeln nachvollziehen kann. „Lost City“ aber ist genau so ein Buch. Yuma, die Hauptperson ist mir auf Anhieb sympathisch. Wäre es anders würde mir die ganze Handlung wahrscheinlich weniger zusagen. Als Leser muss man einfach mit den wichtigsten  Protagonisten warm werden können. Auch Yumas Bruder Linus fand ich von Anfang an interessant und lustig. Zum einen weil ich auch einen Gamer Bruder habe und dieser Typus  in der Geschichte einfach perfekt dargestellt ist, zum anderen weil ich Charaktere mag, die nicht unbedingt reizend zu ihren Mitmenschen sind. Seine ganze Person, so wie sein Umfeld (zugemülltes Zimmer) lassen mich schmunzeln J Und selbst ein spannendes Buch braucht solche lockeren Stellen zum aufatmen. Amon hingegen ist mir noch immer ein Rätsel, seinen Charakter konnte ich nicht ganz durchschauen, auch wenn ich mich gegen Ende entschieden habe, ihn zu mögen (vorerst ^^). Besonders angetan hat es mir die kleine Familie in Lost City, sprich Kellen, Mark, Isa und Zack. Ich mochte einfach jeden einzelnen und konnte mir Bilder zu jeder Person machen. Die Szenen in der verfallenen Villa haben mir mit am meisten gefallen! 

Die Beziehung zwischen Yuma und Amon entwickelt sich nur zögerlich, was ein weiterer Pluspunkt ist. Nichts ist nervenaufreibender als eine Liebe, die sich viel zu schnell entwickelt und dadurch schnell ins Lächerliche abdriften kann. In dieser Geschichte geht es in erster Linie um Yuma und darum es alleine durch die ersten Level zu schaffen. Sie braucht keinen männlichen Ritter, der sie vor jeder Gefahr bewahrt, sondern bekommt auch so die Kurve. Allerdings gibt es trotzdem ein paar gemeinsame Erlebnisse und diese erzielen dann auch den gewünschten Effekt, ohne zu übertreiben. Diese wohldosierten Szenen in der Geschichte sind der Autorin sehr gut gelungen.

Den Schreibstil fand ich schon ab der ersten Seite klasse: kurz und knapp, keine ellenlange Sätze und Beschreibungen sondern einfach alles auf den Punkt gebracht. Außerdem ist das Buch ziemlich spannend und man will wissen wie es weiter geht und welche Gefahren sich Yuma nun wieder stellen muss, denn es kommen immer neue hinzu.

Ich persönlich habe noch nie etwas in dieser Art gelesen und muss sagen, dass es mir sehr gefallen hat, ganz ohne auch nur das winzigste Etwas von Games zu verstehen ^^

Fazit:

Richtig coole Charaktere, ein flüssiger Schreibstil und jede Menge Spannung machen diesen ersten Teil der Lost City Reihe lesenswert. Gerne würde ich 4.5 Sterne geben aber das geht auf dieser Seite ja nicht :P