Rezension

Gefangen in Einsamkeit

Die Einsamkeit der Seevögel - Gøhril Gabrielsen

Die Einsamkeit der Seevögel
von Gøhril Gabrielsen

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Buch geht es um eine Frau, die in den Norden geht um Vögel zu erforschen. Ihr Partner soll nachkommen. Doch die Tage vergehen und sie ist immer noch alleine. Da beginnt sie sich in der Einsamkeit mit sich selbst auseinanderzusetzten und lernt sich selbst von einer anderen Seite kennen.

Schon der Anfang: "Hier ist das Ende der Welt. Danach kommt nichts mehr. Ein endloses Meer grenzt an Klippen und Berge, zwei Extreme, die unaufhörlich miteinander ringen, bei ruhigem Wetter wie bei Sturm", hat mich schon total umgehauen.
Dieses Buch ist sehr ruhig und nachdenklich geschrieben und ich konnte die Stille beim Lesen hören und spüren. Sogar die Gefühle der Protagonistin werden so eindrücklich und methaporisch beschrieben, dass es wie ein abstraktes Bild ist und man genau weiß wie sie sich fühlt. Durch ihre Eindrücke, Erinnerungen und Beschreibungen weiß man genau wie sie sich fühlt. Dabei scheint die Umgebung ihre Launen widerzuspiegeln, weshalb jede Handlung eine unglaubliche Bedeutung bekommt. Ich fand es total interessant über die einzelnen Sätze und kurzen Kapitel nachzudenken. Der Text ist wirklich tiefgründig , gut durchdacht und voller Gefühle. Und das alles bei eigentlich total wenig Handlung.
Genau das hat mich bei dem Buch so fasziniert. Es ist einfach echt und man bekommt einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt einer anderen Person, die sich durch die Einsamkeit besser kennenlernt und so ihre eigenen Handlungen besser versteht. Zwar habe ich nicht alles perfekt verstanden aber trotzdem eine wirklich tolle Geschichte!