Rezension

Ganz guter Anfang

Der Tod und die Diebin - Swantje Berndt

Der Tod und die Diebin
von Swantje Berndt

Bewertet mit 4 Sternen

Cover:
Ehrlich gesagt haut mich das Cover leider nicht um. Wenn ich es in einem Bücherladen sehen würde, wäre mein erster Griff sicherlich nicht zu dem Buch. Vom Aufbau und den Farben finde ich es ganz gut, aber der Mann auf dem Cover gefällt mir nicht so gut. Wenn man sich das Cover vor dem Lesen ansieht, würde man denken, dass der Mann gar nicht gefährlich oder wie der Tod aussieht. Und wenn man den Titel liest, denkt man, dass es um den Tod geht. Dafür würde ich mir das Cover ein wenig düstere wünschen, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Auch die Schrift des Titels gefällt mir jetzt nicht so gut, sie sieht an sich schön aus, doch auch hier finde ich wieder, dass es einfach nicht so gut zum Titel passt. Außerdem vermisse ich auch Symbole oder etwas Ähnliches, das man mit dem Inhalt verbinden könnte.
Trotz alldem ist das Cover nicht schlecht oder hässlich, ich finde es nur nicht ganz passend.
Idee/Handlung:
Die Idee hat mich auf jeden Fall überzeugt, es ist etwas ganz Neues und man merkt, dass sich die Autorin viele Gedanken gemacht hat und tolle, außergewöhnliche Ideen hatte. Das mit den Wiedergeburten ist zwar nicht unbedingt neu, aber ich finde, es wurde gut umgesetzt und auch das mit der Bruderschaft der Anonymen Meister ist sehr geheimnisvoll unter interessant.
Die Handlung war sehr spannend, denn es ist fast durchgehend etwas passiert. Zuerst Lucys Diebstahl und Daniels Wiederaufnahme in die Bruderschaft. Dann ihre zufälligen Zusammentreffen und das Kennenlernen. Dann Lucys Flucht und Daniels Kampf. Es war auf jeden Fall sehr spannend und abwechslungsreich.
Schreibstil:
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, denn die Beschreibungen waren sehr schön und vor allem die Gefühle der einzelnen Charaktere sind super rübergekommen. Ich konnte mir die verschiedene Szene immer sehr gut vorstellen. Der Stil ist nicht der außergewöhnlichste und schönste, denn ich je gelesen habe, doch er hat mir trotzdem gut gefallen.
Charaktere:
Die Charaktere sind mir ebenfalls positiv in Erinnerung geblieben. Man konnte sich immer gut in sie hineinversetzen und sie wirkten echt, denn sie alle hatten ihren kleinen Macken und guten Seiten.
Lucy war ein interessanter Charaktere, auf jeden Fall ein starker, dem es nicht allzu leicht fällt, Vertrauen zu fassen, da sie eine harte Vergangenheit hinter sich hat, aber sie ist auch nicht komplett verhärtet und hat eine sanfte, leidenschaftliche Seite. Sie hat ein starkes Verlangen danach, etwas zu klauen und meint das noch nicht einmal böse, denn sie beklaute jeden, auch Daniel. Außerdem kennt sie sich mit Antiquitäten aus, denn sie Ethan, ein guter Freund von ihr, der ihr in der Vergangenheit geholfen hatte, ist ein Antiquitätenhändler. Sie ist auf jeden Fall sympathisch, auch wenn ich es anfangs ein wenig befremdlich fand, dass sie Peter nur als Alibifreund benutzte.
Daniel ist ebenfalls sehr faszinierend. Einerseits ist er es seit Jahrhunderten gewohnt zu töten, doch er hat seine Moral nie ganz aufgeben, denn er tötet so liebevoll und schmerzlos wie es geht. Geliebte Personen kann er nicht töten, auch wenn er weiß, welche schlimmen Konsequenzen das für ihn hat. Der Zwiespalt, als er Lucy töten soll, wird sehr gut dargestellt. Man kann sich richtig vorstellen, was er dort fühlt. Ich mochte ihn sehr, denn er hatte etwas charmantes und liebevolles, aber auch gefährliches.
Auch die anderen Charaktere wie Roope fand ich ebenfalls sehr toll und ich hoffe ich kann in den weiteren Bänden mehr von ihnen lesen.
Meinung:
Anfangs muss ich sagen, dass ich nicht so ganz in das Buch reingekommen bin. Der Anfang war zwar sehr interessant und spannend, doch ich hätte mir ein wenig mehr Informationen gewünscht. Man wurde zu sehr ins kalte Wasser geschubst und nicht genug mit Informationen gefüttert. Da es ein etwas schweres und kompliziertes Thema ist, wollte man nach mehreren Kapitel dann endlich auch mal etwas mehr verstehen. Also zumindest bei mir war es so, dass ich zwischendurch nicht mehr so motiviert war, weiter zu lesen, da ich zu wenig verstand. Prinzipiell finde ich es gut, wenn man nicht sofort mit Informationen  zugeschmissen wird, hier war es mir aber leider ein wenig zu wenig. Generell fehlten mir auch am Ende noch ein paar Informationen, die mich sehr interessiert hätten. Gewöhnlich stört es mich nicht, wenn noch Fragen für weitere Bände offen bleiben, doch ein paar Antworten hätte ich mir doch noch gewünscht, wie zum Beispiel, wie das genau mit dem Wiedergeburten funktioniert. Werden nur bestimmte Personen wiedergeboren? Und warum?
Ich hoffe, dass diese in den weitern Bänden noch geklärt werden, die aber leider noch nicht erschienen sind.
Aber nach und nach wurde das Buch immer besser und ich war vollkommen von dem Buch gefesselt. Es wurde immer spannender und ein wenig verständlicher, sodass ich am Ende richtig enttäuscht war, dass es vorbei war. Das Ende war ein gelungener Abschluss, denn er war bis zur letzten Sekunde spannend und wirklich aufregend, denn man bekam zuerst einen großen Schock.
Ich finde es gut, dass am Ende noch ein paar Fäden offen bleiben, die in den nächsten Büchern hoffentlich gut weitergeführt werden.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, die Charaktere und der Schreibstil haben mich auf jeden Fall überzeugt. Auch die Idee fand ich sehr interessant und die verschiedenen Sichten waren ebenfalls toll.
Also ich kann es empfehlen, denn es war ein schönes Lesevergnügen.