Rezension

Ganz große Liebe

Aroda -

Aroda
von Kerstin Panthel

Bewertet mit 5 Sternen

Als Hopes Mutter Elaine plötzlich und unerwartet verstirbt, bricht für Hope eine Welt zusammen. Erst Wochen später schafft sie es gemeinsam mit ihrem Bruder Peter und ein paar Freunden, das Zimmer der Mutter auszuräumen und ihre Unterlagen zu sortieren. Dabei finden sie in der Kommode der Mutter viele, selbst gemalte Bilder und Tagebücher, ausserdem hatte Elaine geäußert, dass das schwere Bronzeamulett nun Hope gehören und sie es tragen soll. Als dann noch zwei Fremde auftauchen, die ein Porträt ihrer Mutter bei sich tragen, ist für Hope die Verwirrung komplett, denn diese Fremden erzählen ihr, dass ihre Mutter nicht die sei, für die sie sich ausgab. Ihr Name war Ela-Ina und sie stammt aus einer anderen, einer Parallelwelt namens Aroda und das Amulett dient dazu, ein Portal zu öffnen. Was Hope zunächst kaum glauben kann, wird zur Realität, als sie sich plötzlich mitten in Aroda befindet.

Meine Meinung

Ich mag Geschichten rund um Ideen zu Parallelwelten und irgendwie machte mich der Klappentext zu Aroda unheimlich neugierig. Dabei hatte ich nicht geringste Ahnung, welchen Schatz ich mit diesem Buch in den Händen halte, denn Aroda hat mich in seinen Bann gezogen.
Kerstin Panthel schreibt unheimlich klar und bildlich, schafft es schnell Umgebungen und Charaktere lebendig werden zu lassen und man fühlt sich einfach wohl mit ihren Figuren. Doch richtig beeindrucken konnte die Autorin mich mit ihrem Ideenreichtum und ihren vielen Überlegungen rund um Parallelwelten, Zeitverschiebungen und den Zusammenhängen. Vieles ist sehr ausführlich beschrieben und dargestellt, aber dabei nicht langweilig. Stattdessen hatte ich hier das Gefühl, das kein Wort zu viel war und konnte mir jedes Detail ihrer Welt vorstellen und habe mich regelrecht beim Lesen nach Aroda träumen können. Aroda ist unheimlich gelungen, wie erwähnt, handelt es sich um eine Parallelwelt und auf den ersten Blick scheint sie rückständiger als unsere Erde. Doch weit gefehlt, denn die Bewohner Arodas wissen es nur unheimlich gut, mit ihren Ressourcen umzugehen und haben damit den Erdbewohner sogar um einiges voraus. Auch sonst scheint Aroda die bessere Hälfte unserer Welt zu sein. Doch da habe ich weit gefehlt.
Zu Beginn lässt sich Autorin Kerstin Panthel Zeit, ihre Protagonistin und ihr Leben vorzustellen. Doch spätestens mit der Begegnung der Abgesandten aus Aroda beginnt die Geschichte immer mehr Fahrt aufzunehmen. Die Autorin schafft es, auf diesen 700 Seiten die Spannung aufrecht und mich am Lesen zu halten und da ich weiß, dass es insgesamt fünf Bände werden, bin ich schon mächtig gespannt, was da noch alles kommen wird.
Protagonistin Hope ist die Ich-Erzählerin und mir von Beginn an ans Herz gewachsen. Dabei scheint sie zunächst eher ein zurückhaltender Mensch zu sein und erst im Laufe der Geschichte beginnt sie an ihren Aufgaben zu wachsen und nachzudenken. Auch wenn sie eher ruhig erscheint, hat sie eine große Portion Humor und ihre Dialoge, ob innere oder direkte, brachten mich häufiger zum Schmunzeln.
Neben ihr steht Nim der Abgesandte Arodas noch mit im Vordergrund, wobei ich mich gemeinsam mit Hope vom ersten Moment an in diesen starken und einfühlsamen Mann mit verliebt habe.
Doch nicht nur diese beiden Figuren sind durch und durch durchdacht und authentisch gezeichnet, auch alle Nebencharaktere bekommen ein Gesicht und wirken dementsprechend mit auf den Leser und natürlich auch auf die Handlung der Geschichte mit ein. Kerstin Panthel hat es auf jeden Fall geschafft, die von ihr gewünschten Gefühle für ihre Figuren auf mich zu transportieren. Ob nun Protagonist, Antagonist oder Nebenfigur, jeder einzelne wurde mit sehr viel Liebe beschrieben und zum Leben erweckt.

Mein Fazit

Ich bin völlig verliebt in Aroda, aber auch in Hope und Nim und allen anderen Figuren in diesem Buche. Kerstin Panthel hat es geschafft, mich in ihre Welt zu versetzen und fast schon am eigenen Leib mitzuerleben, was die Charaktere erleben. Mit unheimlich viel Liebe zu Details, ohne aus- oder abzuschweifen, wird die gesamte Welt Arodas, in die ich sofort reisen würde, lebendig und glaubwürdig. Selbst unerklärliche Dinge, wie Zeitreisen oder Parallelwelten werden durchdacht und versucht, logisch zu erklären. Ich bin restlos verliebt in Kerstin Panthels Geschichte und freue mich, bald schon weiterlesen zu dürfen, denn Band 2 ist bereits auf dem Weg zu mir. Von mir nicht nur eine klare Leseempfehlung, sondern ein Bitte lest dieses Buch!