Rezension

Für mich leider ein totaler Flop

Ein Duke wider Willen -

Ein Duke wider Willen
von Sabrina Jeffries

Bewertet mit 0.5 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

 

Lady Diana Harper und ihre Schwestern werden von allen geschnitten, seit ihre Mutter mit einem anderen Mann durchgebrannt ist. Sie und ihre Schwestern müssen das jetzt ausbaden – wie sollen sie so jemals einen Mann finden?

Geoffrey Brookhouse hat dagegen ganz andere Probleme. Er hat unverhofft ein Herzogtum geerbt und keine Ahnung davon, wie man sich als Mitglied des Hochadels benimmt. Ganz davon zu schweigen, dass seine Schwester in die Gesellschaft eingeführt werden muss und das nicht so einfach ist, wie es vielleicht klingt. Noch dazu hat sie plötzlich einen eigenen Willen entwickelt und will nicht einfach bloß tun, was er ihr sagt. Zum Glück kann er Diana Harper engagieren, die ihm bei all dem hilft, auch darin ein richtiger Herzog zu sein.

 

 

Ich fand die Idee super süß und wollte unbedingt mal wieder einen Regency-Roman lesen. Früher habe ich sie richtig verschlungen. Allerdings hat mich dieses Buch maßlos enttäuscht.

 

Mein Hauptkritikpunkt ist die Zeit. Das Buch spielt zur Regency-Zeit, das bedeutet vor rund 200 Jahren. Doch sowohl das Verhalten der Charaktere, egal ob Protagonist oder Nebencharakter, passt absolut nicht in die Zeit. Alle agieren viel zu modern. Doch am schlimmsten war für mich die absolut und total unpassende Sprache. Da hat sich mir teilweise echt alles aufgerollt. Ganz schrecklich. Es wird oft zu moderner Sprache gegriffen, eingestreut werden dann ab und an mal komplett veraltete Begriffe an Stellen, wo das nicht passt, aber andere, geläufigere ältere Begriffe werden krampfhaft umgangen und da dann lieber wieder moderne Vokabeln benutzt. Mir als Lektorin und Fan von Regency-Romance geht das leider absolut quer. Ich wollte echt heulen, so sehr hat mich das frustriert.

Das fängt schon ganz simpel damit an, dass mal von einem „Duke“ die Rede ist, dann wird er doch wieder mit „Herzog“ übersetzt, nur um dann einem „Grafen“, nein doch „Earl“ zu begegnen. 

 

Ein Beispiel:

 

»Aber wenigstens eine von Ihnen hat gut geheiratet.«

-       Anstatt: »Aber wenigstens eine von Ihnen hat eine gute Partie gemacht.«

»Das war vor dem Begebnis, ja.«

-       Anstatt: »Das war vor dem Ereignis, ja.« 

Oder: »Das war vor dem Skandal, ja.«

 

Inhaltlich fand ich das Buch langatmig und die Gedanken leider zu „versext“. Es waren mir zu viele erotische Gedanken und Situationen – auch etwas, was es damals so nicht gab. 

 

Ich wurde leider auch mit den Protagonisten nicht wirklich warm. Mir gingen sie beide ebenso wie ihre Streitereien schon bald auf die Nerven.

 

 

Fazit: Leider war das Buch für mich ein totaler Flop. Ich habe schon nach unter 20 Seiten überlegt, das Buch abzubrechen, weil Sprache und Handlung nicht zum Setting passten. Mich hat das massiv gestört. Ich möchte in Regency-Romances in die damalige Zeit eintauchen, das Gefühl haben, eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht zu haben und mich nicht ständig darüber aufregen, dass es dieses und jenes so damals nicht gab, oder dieses und jenes Verhalten damals einfach nicht möglich gewesen wäre.

 

Inhaltlich hatte ich auch meine Probleme, sodass bei mir leider nur 0,5 Sterne für das Buch rausspringen. Es tut mir von Herzen leid, aber das war für mich eher eine Parodie der Regency-Zeit als ein Liebesroman, der zu dieser Zeit spielen sollte.