Rezension

Für das Lebenselixier wird gemordet ..

Traubenblut - Tanja Litschel

Traubenblut
von Tanja Litschel

Bewertet mit 3 Sternen

Tanja Litschels Krimi ist kein klassischer Ermittlerkrimi sondern ist abseits des Mainstreams angesiedelt - im Bereich der Mythen. 
Er handelt einerseits von den engen Banden eineiiger Zwillinge, die, wenn auch räumlich getrennt, intuitiv wissen, wenn sich Bruder oder Schwester in Gefahr befinden. Andererseits sind die Suche und vor allem das Finden eines Universalelixiers, das Gesundheit und ewiges Leben verheißt, das zweite und mystische Element dieses Buchs.

Beide Gedanken sind es wert, Platz in einem Buch zu finden. Die Autorin nimmt den altehrwürdigen Ratsherrenkeller von Bremen als Schauplatz. Hier lagern Jahrhunderte alte Weine. Besonders dem „Rosewein“ werden wundersame Heilkräfte zugeschrieben. So ist es nur natürlich, dass so mancher einer Phiole dieses Wundermittels habhaft werden möchte.

Leider ist die Umsetzung dieser Ideen nur teilweise geglückt. In der ersten Hälfte des Krimis werden neben Tamara, der Zwillingsschwester der Toten, verschiedene Personen eingeführt, die sich allesamt recht seltsam benehmen und möglicherweise mit dem – als natürlichen Tod zu den Akten gelegten – Ableben Malenas zu tun haben.

Dann später beginnt der Krimi ohne Vorwarnung in mystische Gefilde abzudriften. Das Auftauchen der Constanze Hohendyk und ihres Gärntners Balthasar beflügeln zwar die Fantasie der Leser, doch ist meinem Empfinden nach, der Übergang nicht sauber gelöst. Besser kann ich es leider nicht beschreiben.
Beim anschließenden Showdown lässt die Autorin dann beinahe alle Personen, die im Buch vorkommen im Ratsherrenkeller zusammentreffen. Das hat mich, trotz aller Bemühungen, ein wenig „unrund“ zurückgelassen. 

Fazit:

Meine Erwartung wird hier nicht zur Gänze erfüllt. Ein kleiner Hinweis im Klappentext, dass es sich hier um KEINEN Ermittlungskrimi im herkömmlichen Sinn handelt, könnte Enttäuschungen verhindern helfen.
Für die beiden schönen Ideen vergebe ich vier Sterne, doch einen muss ich wegen der nicht so gelungenen Umsetzung sowie den doch vielen Tippfehlern wieder abziehen.