Rezension

Fünf Tage - Das Ultimatum

Erloschene Stimmen -

Erloschene Stimmen
von Jessica Potthast

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser nur 280 Textseiten umfassende Thriller trifft genau meinen Lesegeschmack. Von der ersten bis zur letzten Seite wird der Spannungsbogen hoch gehalten. Die 58 Kapitel sowie der Prolog und der Epilog sind kurz gehalten und enden häufig in einem Cliffhanger. Wenn es die Zeit erlauben würde, wäre das eine Geschichte, die ich hintereinander weg, lesen möchte. Ohne Störung, ohne Unterbrechung...

Die Handlung spielt in einer eigentlich auf den ersten Blick beschaulichen Wohngegend mit in solidem Wohlstand lebenden Menschen. Dazu gehören gepflegte Häuser und ebensolche Grundstücke. Das ist der äußere Eindruck! Aber so nach und nach erfährt man, dass da so einiges in den Familien im argen liegt. Ein zehnjähriges Mädchen war vor Jahresfrist in dieser so idyllisch wirkenden Siedlung spurlos verschwunden. Aus dem Klappentext erfährt der Leser, das nun die fünfjährige Tochter Luisa der alleinerziehenden Maja aus derem heimischen Garten entführt wird.

Nach und nach werden Kapitel für Kapitel die handelnden Personen en détail vorgestellt. Bald merkt der Leser, dass jeder etwas zu verbergen hat. In jedem Haus gibt es Geheimnisse, die zuletzt in ungeahnten Abgründen enden. Die beiden sehr unterschiedlichen Ermittler Julia Meissner und Carsten Mahrenholz brauchen ihren gesamten Erfahrungsschatz, viel Einfühlungsvermögen und schnelle Entscheidungsfähigkeit. Das Geschehen gestaltet sich sehr abwechslungs- und wendungsreich.

 

Sehr gut geschrieben und beobachtet von der Autorin Jessica Potthast. Was da hinter den Fassaden so abgeht! Das ist unfassbar und doch sehr glaubhaft dargestellt.

Den Titel „Erloschene Stimmen“ und die Covergestaltung mit der verwaisten Schaukel finde ich gelungen.

Ich kann diesen Thriller, den ich auch als Milieustudie bezeichnen möchte, allen empfehlen und vergebe die Höchstbewertung.