Rezension

Der Albtraum einer Mutter

Erloschene Stimmen -

Erloschene Stimmen
von Jessica Potthast

Bewertet mit 5 Sternen

Die fünfjährige Luisa ist in einem unbeobachteten Moment aus dem heimischen Garten verschwunden. Der Entführer stellt eine nicht zu erfüllende Forderung und ein Ultimatum. Bereits vor einem Jahr ist die Tochter der Nachbarin ebenfalls verschwunden und wird bis heute vermisst.

Kriminalhauptkommissar Carsten Mahrenholz und Kriminaloberkommissarin Julia Meißner begeben sich mit Hochdruck an die Ermittlungen. Die Suche durch Nachbarn und der Polizei bleiben erfolglos, genau wie der Einsatz eines Spürhundes. Auch die ersten Befragungen der Nachbarn bringen keine neuen Erkenntnisse. Nach und nach ergeben die gesammelten Informationen sowohl über Luisas Mutter als auch über die Nachbarn Anlass zu Zweifeln an der Aufrichtigkeit der bisherigen Aussagen. Immer wieder muss der erfahrene Mahrenholz seine ungestüme Kollegin bremsen, die sehr emotional reagiert. Ich kann Julias Ungeduld nachvollziehen, denn sie möchte Luisa schnellstmöglich finden. Der Gedanke, was die Fünfjährige durchmachen muss, ist auch für mich kaum zu ertragen.

Nicht nur der Fall sorgt für Spannung, sondern auch die nach und nach zu Tage tretenden Enthüllungen was sich hinter der Fassade der einzelnen Familien abspielt, ist interessant und teilweise unglaublich.

Jessica Potthast hat einen fesselnden Schreibstil. Dieser und die kurzen Kapitel ließen mich immer noch ein Kapitel und noch eins lesen, so dass ich innerhalb kürzester Zeit am Ende angelangt war. Die Lösung ließ mich erstmal betroffen und fassungslos zurück.

Bei diesem Buch passt sowohl der Inhalt, als auch der Titel und das Cover mit der leeren Schaukel optimal zusammen.

 „Erloschene Stimmen“ ist ein Thriller, der mich als Leser wieder in menschliche Abgründe hat blicken lassen, bei denen man sich wünscht, dass es wirklich nur Fiktion sein kann. Die Realität sieht leider anders aus.