Rezension

Fliegende Autos, pupsende Kühe und viel mehr

Blödsinn macht schlau
von Andreas Sturmlechner

Wenn ein Flugzeug im südlichen Teil einer Insel landet, dann kippt diese um, falls keine Gegenmaßnahmen im Norden eingeleitet werden!
Welche Schritte für die Rettung von den Touristenhochburgen vonnöten sind und wieso es überhaupt so weit kommen musste, erklärt Anderas Sturmlechner in seinem Roman.
Mit vielen weiteren ulkigen bis wahnwitzigen Ideen überrascht der Österreicher uns mit einem Weltenbummler-Report der speziellen Art.

Ich hatte mir von „Blödsinn macht schlau“ einige lustige Erzählungen erhofft, die durch alle Themengebiete streuen und abwechslungsreich zum Schmunzeln bringen, aber auch einen Lerneffekt haben. Es hat sich aber herausgestellt, dass der Autor mehr einen Reisebericht der Zukunft geschrieben hat, der sich mit modernen Wegen der Fortbewegung in rasanter Form, genannt „CarFly“, auseinandersetzt, um die Kohlendioxid-Bilanz zu verbessern und gleichzeitig zur Entdeckung der Welt einlädt, da von Tokio nach New York nur noch zwei Stunden Fahrzeit eingeplant werden müssen. Dabei hat sich der Rest der Erde und die Bevölkerung kaum verändert und so wechseln sich die Sciencefiction Elemente mit sachlichen Monologen z.B. über die Herstellung der Nudel (Eier- sowie Glasnudel) ab.
Die südlichen Reiseziele – hauptsächlich Inseln - die uns während der Lektüre begegnen, sind allesamt nicht unbedingt meine bevorzugten Urlaubsgegenden und deshalb waren die Beschreibungen der italienischen Städte für mich eher langweilig. Ich hätte mir hier viel weniger Reiseberichte gewünscht und dafür mehr Quatsch, wie der amüsante Brief eines empörten Radiohörers, der mein Highlight war! Mehr Anekdoten aus dieser Richtung hätten mir ganz klar fünf Punkte entlockt, doch so kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

Die Bilder, welche den Report gelungen auflockerten, sind vielfältig und an manchen Stellen ganz hervorragend gewählt oder machen einfach nur glücklich, wie die zahlreichen Tierfotos.

„Blödsinn macht schlau“ sehe ich als Kritik an der Klimapolitik mit einem sarkastischen Unterton, der aber den eigenen Geschmack treffen muss, denn ansonsten wird das Buch vielleicht zu eintönig und gar nicht lustig.
Das Schlusswort erklärt dann endlich, wieso wir uns mit dem Blödsinn von beispielsweise sich durch verschüttete Milch loslösendem Venedig beschäftigen sollen, denn wie der Titel schon sagt, macht es uns klüger und damit hat das Buch doch seine Versprechen gehalten.