Rezension

Fesselnder Krimi

Venezianischer Fluch -

Venezianischer Fluch
von Daniela Gesing

Bewertet mit 5 Sternen

„...Sie (Anmerkung: eine Krähe) war die einzige Zeugin, als plötzlich ein schrecklicher Schrei durch den Nebel gellte und die junge Frau kurze Zeit später über die Brüstung hinunter ins kalte Wasser stürzte...“

 

Diese spannenden Zeilen stammen aus dem Prolog des Buches.

Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen und gibt gleichzeitig das Flair von Venedig gut wieder.

Commissario Luca Brassoni hat seinen freine Tag, als die junge Frau gefunden wird. Trotzdem informiert ihn seine Frau Carla darüber. Sie ist sich nach der Obduktion sicher, dass es sichweder um Unfall noch Selbstmord handelt. Alle Anzeichen sprechen für Mord. Antonella, die Tote, arbeitete als Rezeptionistin im Hotel der Familie Perroni. Außerdem ist bekannt, dass sie mit Carlo Perroni verlobt ist.

In der Handtasche der Toten findet Carla einen Zettel.

 

„...Da ist auch von einem Fluch die Rede. Solche idiotische Märchen haben schon so manchen in den Wahnsinn getrieben...“

 

Carla ist Realistin. Als sie aber in ihrer eigenen Tasche eine Voodoo-Puppe findet, kommt selbst ihr Kreislauf ins Schleudern. Macht sie die Schwangerschaft dünnhäutig? Klar ist, dass hier jemand die Ermittlungen torpedieren will.

Die ersten Wege führen die Kriminalisten ins Hotel. Dort hat Magda Perroni das Sagen. Die Frau ist eiskalt. Sie hat ihre eigene Meinung zu den Vorgängen.

 

„...Ich führe ein Hotel, meine Zeit ist kostbar! Wieso muss die Polizei uns zu diesem unglücklichen Selbstmord erneut befragen? Woher sollen wir wissen, was in dem armen Mädchen vorgegangen ist? Selbst im Tod macht sie uns noch Ärger!...“

 

Schnell wird deutlich, dass die Familie vermutlich einiges zu verbergen hat. Plötzlich kocht eine alte Geschichte wieder hoch. Als es eine zweiten Vorfall im Hotel gibt, wird die Situation prekär. Auch Carla erhält eine erneute Drohung, obwohl sie zur Zeit zu Hause ist.

Die Autorin hat einen sehr komplexen Krimi geschrieben. Es geht um Macht und das Durchsetzen eigener Interessen um jeden Preis. Es zeigt sich, dass Wahrsagerei nicht so harmlos ist und auch eskalieren kann.

Am Ende werden alle Fälle logisch zum Abschluss gebracht. Magda Perroni muss erkennen, dass sie alles verloren hat.

Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er birgt einige Überraschungen und führt mich dabei an unterschiedliche Schauplätze der Lagunenstadt.