Rezension

Fesselnd, anspruchsvoll, schlüssig - ein bestens durchdachter, perfekt recherchierter Plot!

Overkill - Tod der Schwalben -

Overkill - Tod der Schwalben
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

Fesselnd, anspruchsvoll, schlüssig - ein bestens durchdachter, perfekt recherchierter Plot mit reichlich Überraschungen!

"OVERKILL - TOD DER SCHWALBEN", der 3.Band um Hauptkommissarin Mo Celta, ist als Taschenbuch mit 412 Seiten erschienen und es handelt sich um einen abgeschlossenen Fall, so dass der Thriller unabhängig von den Vorgängern gelesen werden kann.

Im Rahmen eines Austauschprogramms der EU-Ermittlungsbehörden lässt sich Mo Celta nach Kiew versetzen, um dort ihre Schwester, die als Kind spurlos verschwand, zu suchen.

Ihre Ermittlungen führen sie zusammen mit Hauptmann Felix Bojko allerdings in die Nähe des 1986 explodierten Atomkraftwerks Tschernobyl, in die Geisterstadt Pripyat, denn dort wurde die Leiche von Janik Kanyukov, Sohn eines russischen Ex-Ministers gefunden - verstümmelt und grausam zur Schau gestellt.

Auch der russische Ex-Polizist Alexej Markow wird auf den Fall angesetzt, und zwar von Vektor Kanyukov selbst, da dieser den ukrainischen Behörden nicht traut...

Es belibt nicht bei einer Leiche, so dass sich eine Menge Druck aufbaut, die Aufklärung schnell herbeizuführen. Und dann sind da noch die ausgestopften Schwalben, die der Killer an den Tatorten hinterlassen hat...

Astrid Korten hat einen mitreißenden Schreibstil, der mich ganz tief mitgenommen hat in diesen brisanten und komplexen Fall, der für die Ermittler in mehrfacher Hinsicht zur absoluten Herausforderung wird. Strahlenverseuchtes Gebiet, Korruption, Machtgier und der aktuelle Krieg machen die Lage gefährlich und heikel, die Menschen sind vielfach käuflich und abgebrüht, es ist ein echter Moloch, in dem sich Mo und Felix sowie Alexej bewegen.

Besonders spannend fand ich hier die Polizeiarbeit aus unterschiedlichen Richtungen, die wechselnden Erzählperspektiven und die zahlreichen aufschlussreichen, Gänsehaut verursachenden Rückblicke in die Vergangenheit.

Sowohl Felix Bojko als auch Alexej Markow sind beeindruckende, beinharte Männer, die mit zahlreichen Wassern gewaschen sind. Ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, über die ich gern mehr lesen würde.

Mo Celta bleibt diesmal ein wenig im Hintergrund, aber ebenso empathisch und engagiert wie in ihren ersten Fällen.

Die Autorin hat intensiv recherchiert und die mit so vielen Fakten hinterlegte entstandene Atmosphäre ist düster und schockierend. Dazu kommt die stets vorherrschende Angst vor der Strahlung, die nach wie vor alles überschattet.

Das Geschehen ist von Beginn an spannend, der Verlauf der Handlung rasant und Astrid Korten hält zahlreiche Wendungen bereit , die in einem überraschenden Ende gipfeln.

"OVERKILL - TOD DER SCHWALBEN" ist ein anspruchsvoller, spannender und vor allem außergewöhnlicher Thriller, den ich uneingeschränkt empfehlen kann!