Rezension

Ein Serienmörder durchwandert die Ukraine

Overkill - Tod der Schwalben -

Overkill - Tod der Schwalben
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

Wozu sind Kriege da - Plädoyer für den Weltfrieden
Cover und Gestaltung:

Das Cover ist sehr schön. Man sieht nicht auf den ersten Blick, dass das Lebewesen präpariert ist, also tot.

Thema und Geschichte:

Das Buch besteht aus 52 Kapiteln.

Die ÜBERschriften sind noch relativ harmlos. Am Ende mehrerer Kapitel steht eine kurze prägnante "UNTERschrift".

Es gibt eine Hochzeit mit Baby-Wunsch, junge Liebe und Rettung für ein schwer krankes Kind.

Grünspecht, Nachtigall, Wolf und Bussard. Alle leiden. Tee wird mit verstrahltem Wasser gekocht und zögerlich für den Geschmack gelobt. Das hatte ich bereits als Vorinformation.

Schreibstil:

Ein leichter, allerdings messerscharfer Ton. Das Unvorstellbare wird vorstellbar. Licht wird auf ein dunkles Thema geworfen. Eine erschütternde Geschichte wird erzählt.

Gefallen die Figuren:

Am Anfang steht ein alter Mann, der zur Kathedrale geht. Kurz vor seinem Tod denkt er an seinen Bruder Thomasz und seine Nichten.

Eine uraltes Mütterchen erläutert ihren kunstvoll bestickten "Ruschnik" (Brautschleier).

Kommissar Alexej wird am ausführlichsten beschrieben. Man muss ihn mögen. Kommissar Bojko wird von seiner Ehefrau ausgesperrt. Der Killer lockt ihn auf rostige Metallsprossen. Schüsse fallen. Mo unterstützt die Männer. Ihre Schwester dreht indes durch.

Artyom hat sich nach dem Video-Spiel Metro 2033 benannt. In Bazar bewirtschaftet sein Vater einen Hof.

Viel Symbolik und Kritik an Kernkraft und Krieg.

Sind sie authentisch:

Laut Recherche ist alles nah an der Wirklichkeit.

Deshalb ist das Buch interessant:

Politiker arbeiten am ukrainischen Konflikt.Es erscheint unmöglich ein schnelles Ende zum Frieden hin, zu finden. Tschernobyl ist beinahe vergessen. Die Thematik hier bricht alte Wunden auf. Die Ukraine kommt nicht zur Ruhe. Wer hat Janik ermordet und was war das Motiv. Mehrere Agents sind dran am Fall. Weitere Opfer und ein Cold Case entlarven jetzt endlich den brutalen Täter.

die Autorin an sich:

schreibt engagiert und gesellschaftskritisch

https://www.welt.de/vermischtes/article138616999/Autorin-als-Feind-Allah...

andere Werke:

- Band 1 Reihe: Overkill: Der Sündenfall

- Band 2 Reihe: Overkill: No-Name-Girl

mit Eva-Maria Silber

- "Poppy". (Bestseller)

Meinung und Kritik:

Vielen Dank für dieses interessante Buch. Wozu sind Kriege da. Bei manchen Szenen wurde mir schlecht. Glasaugen, Bussard (kanyuk) statt Menschenbaby, mysteriöse Kopeken. Wir reisen durch Duga, Rostow, Donbass, Moskau, Kiew, Donezk, Zalissya und kehren immer wieder nach Pripyat der "ZONE" zurück. Der irre Serienmörder verschanzt sich, verwendet einen Künstlernamen.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Für Leser, die mit betroffenen Zivilisten leiden und sich Gedanken machen über die Beilegung des Konflikts. Er betrifft auch Menschen im helfenden Umland.

Ab 18 Jahren. Für Karin Slaughter Fans.

Fazit:

Schonungslos werden viele Greuel wortreich beschrieben. Ich bin kein Fan davon. Ich lese lieber (Star-)Biografien.