Rezension

Familiengeheimnis und Norwegen während des 2. Weltkrieges

Die Insel der weißen Lilien -

Die Insel der weißen Lilien
von Jorid Mathiassen

Bewertet mit 4 Sternen

Linnea lebt in Oslo und hat gerade ihre Beziehung zu einem verheirateten Mann beendet. Sie will einfach nur weg, da bietet ihr ihre beste Freundin Iris an, in das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Tante Marie zu ziehen. Kurz entschlossen fährt sie dorthin, das Haus steht auf der kleinen Insel Hjartoy in Nordnorwegen und ist weit genug von Oslo entfernt. Sie lernt schnell die Nachbarn Edith und Karl Sletten und den alleinerziehenden Karsten kennen und lebt sich auf der Insel ein. Da es nicht viel Abwechslung gibt, erkundet Linnea das Haus und erfährt so einiges über das Leben der früheren Besitzerin Marie. Sie verfolgt und erforscht Maries Lebensgeschichte, diese führt in das Geschehen des zweiten Weltkrieges und der Besetzung Norwegens.

Das Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal in der Gegenwart und dann in der Vergangenheit, überwiegend in der Zeit während des Krieges. Die Autorin bringt uns die Geschichte von Marie in einer bildhaften Sprache näher. Wir erfahren eine Menge über das schwierige Leben von Marie und dem Leben der Gefangenen in den Lagern der Nazis in Norwegen.

Jorid Mathiassen hat einen flüssigen Schreibstil, die Protagonisten und die Gegend in der die Geschichte spielt, kann man sich gut vorstellen. Allerdings fand ich zwischendurch bei einem Erzählstrang, dass er überflüssig war, weil er die Geschichte nicht erhellte bzw. voranbrachte. Manchmal ist weniger mehr. Das Buch habe ich gerne gelesen. Es ist gut geeignet für Leser die Norwegen mögen und an dessen Geschichte interessiert sind.