Rezension

Fängt vielversprechend an...

Am Ende das Nichts - Ursula Großmann

Am Ende das Nichts
von Ursula Großmann

Bewertet mit 3 Sternen

Nach neun Jahren Mutterschaft möchte Isabel endlich wieder als Lehrerin arbeiten. Doch ihr Mann Alex, der Chefarzt ist, nimmt sie zuerst nicht ernst und sieht nur Probleme. Aber Isabel hat all die Jahre zurückgesteckt, jetzt möchte sie wieder was anderes machen. Sie setzt sich durch und wird von ihren Parallelkollegen Sabine und Jan nett empfangen. Nach anfänglichen Problemen, auch mit ihrer Haushälterin, scheint alles jedoch gut zu laufen.

Das Cover ist sehr düster und geheimnisvoll, man hat direkt den Eindruck als würde was Schlimmes passieren und auch der Titel lässt nichts guten deuten. Wird Isabel am Ende alles verlieren? Isabel hat am Anfang auch selber ein schlechtes Gefühl arbeiten zu gehen. Ist sie schon so in ihrem Alltagstrott gefangen? Wird sie von Alex insgeheim unterdrückt? Die Wechsel zwischen extrem verliebt und gar keine Unterstützung für Isabel lässt einen den Ehemann nicht richtig verstehen. Aber nicht nur Alex ist ein Widerspruch an vielen Stellen, auch Isabel selber. Sie scheint sich sehr schnell verfolgt zu fühlen und wirkt sehr ängstlich und unsicher. Doch dann ist sie vor allem wütend auf alles und jeden und möchte auf jeden Fall ihren Traum von der Arbeit nicht aufgeben. Diese Widersprüchlichkeiten haben mich gestört und ich konnte gegen Ende mit Isabel nicht mehr viel anfangen, weil sie mir einfach nur noch naiv und nervig vorkam. Am Anfang fand ich sie noch einen guten Charakter. Ich konnte mit ihrem Wunsch mitfühlen und fand es gut, wie sie sich trotz aller Widrigkeiten durchgesetzt hat. Allgemein ist der Roman am Anfang gut aufgebaut und macht neugierig auf mehr. Dazu kommt das vor den Anfangskapitel ein kurzer Text über eine Beerdigung ist und da möchte man wissen, wer denn da beerdigt wird. Aber ab der Mitte plätschert die Geschichte so ein bisschen vor sich hin und der Spannungsbogen lässt arg nach. Gegen Ende wird alles etwas zu dramatisch für meinen Geschmack, aber genauso schnell wie die Dramatik gekommen ist, genauso schnell löst sich alles in Wohlgefallen auf. Und am Ende war ich dann gar nicht überrascht wie der Roman ausgegangen ist.

Mein Fazit: Leider muss ich sagen, dass das Buch seinem Titel alle Ehre macht.