Rezension

Es zieht sich, wird aber dann noch richtig spannend

Am Ende das Nichts - Ursula Großmann

Am Ende das Nichts
von Ursula Großmann

Die Geschichte zieht sich in der Mitte ziemlich hin, aber dranbleiben lohnt

Isabel hat alles, was man zu einem glücklichen Leben braucht: einen liebevollen und beruflich erfolgreichen Mann, ein gesundes Kind, ein schönes Haus und genügend Geld für einen angenehmen Lebensstil. Aber ihr fehlt die berufliche Erfüllung, und so entschließt sie sich nach 9 Jahren zur Rückkehr in ihr Berufsleben als Grundschullehrerin. Doch es kommt alles anders, als sie es sich gewünscht hat. Auf die eingestellte Haushaltshilfe ist kein Verlass, sie schlägt sich mit Schülern, deren Eltern und Kollegen rum, selbst ihr Mann ist nicht glücklich, dass sie nur noch im Stress ist. Sie denkt, dass die Zeit es richten wird, aber alles wird nur schlimmer.

Mysteriöse Vorkommnisse häufen sich, sie erhält anonyme Anrufe und Drohbriefe. Wer könnte dahinter stecken? Ist es jemand aus der Schule? Ein Schüler? Ein Lehrer? Sie gerät in einen Strudel aus Lügen, Ausflüchten und Verdächtigungen und plötzlich ist nichts mehr so, wie es war.

Der Schreibstil ist leicht lesbar, zeitweilig aber auch langatmig. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte auf der Stelle tritt und sich zieht. Es war mir dennoch sehr gut möglich, mich in die Protagonistin hinein zu versetzen und ihre Ängste zu erleben. Dass ich drangeblieben bin, hat sich wirklich gelohnt, denn zum Ende hin nahmen die Ängste Gestalt an und die Geschichte wurde wirklich spannend. Der Ausgang hat mich überrascht, und das mag ich. Zwischendurch dachte ich, dass ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben kann, aber das letzte Viertel hat es herumgerissen und ich  vergebe knappe 4 von 5 Sternen.