Rezension

etwas Lustigeres erwartet......

Der Mann ist das Problem - Gisa Pauly

Der Mann ist das Problem
von Gisa Pauly

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung
Helene hat genug! Als ihr Mann sich zu ihrem Geburtstag seinen eigenen Wunsch erfüllt und ihr ein Wohnmobil schenkt, das sie nie wollte, ist das Maß gestrichen voll. Sie setzt sich in das wuchtige Gefährt und düst los, ohne Plan, ohne Ziel, ohne Kohle. Letzteres ändert sich jedoch, als sie im Einbauschrank ein kleines Vermögen findet. Wie ist Siegfried an so viel Geld gekommen? Aber pah, was soll‘s! Eine bessere Grundlage für einen Neustart kann es schließlich kaum geben! In einem toskanischen Städtchen beginnt für Helene ein aufregendes neues Leben. Als Siegfried plötzlich vor ihrer Tür steht, ist allerdings erstmal Schluss mit Dolce Vita. Doch will er wirklich sie zurück oder nur sein Geld?
Meinung
Dieses Buch war eindeutig ein Cover-Tausch. Ich finde es immer noch sehr lustig und ansprechend und der Klappentext hörte sich auch toll an. Also ran ans Lesen. Leider war ich dann doch etwas enttäuscht von der Geschichte.
Der Einstieg viel mir ziemlich leicht, die Charaktere wurden vorgestellt und es begann alles mit dem 50. Geburtstag von Helene. Sie ist mit ihrem Leben unzufrieden und wird von ihrem Mann nur als Hausmütterchen abgehandelt. Davon hat sie die Nase gestrichen voll und als sich auch noch ein Wohnmobil, welches ein Wunsch von ihrem Mann war, zum Geburtstag bekommen hatte, nahm sie allen Mut zusammen und düst einfach los. Sie fährt Richtung Süden, in die Toskana und will einen Neustart wagen. Zu ihrem Glück, oder Unglück, findet sie ihm Wohnwagen viel Geld und macht sich so ihre Gedanken. Eines Tages steht ihr Mann vor der Tür und die Probleme nehmen so ihren Lauf.
Die Handlung selbst war anfangs ziemlich lustig, mittendrin auch etwas spannend, aber nach einiger Zeit ging mir alles nur noch auf die Nerven. Es wird häufig in der Zeit gesprungen und da musste ich mich schon ganz schön darauf konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren. Der locker, leichte Schreibstil der Autorin half mir dabei auch wenig und ich erwischte mich, wie ich das Buch immer eine Weile zur Seite legte.
Besonders aber nervte mich mit der Zeit Helene. In dem einen Jahr, das sie in der Toskana verbrachte, erschien sie mir als sehr stabil und stark. Als jedoch dann ihr Mann wieder vor der Tür stand, benahm sie sich wieder wie das graue Mäusschen, machte alles was er wollte und half ihm sogar bei einer Mordvertuschung. Für all das, was er ihr angetan hatte, hätte ich ihm einen Tritt in den Allerwertesten geben, mehr nicht. Einen kleinen liebenswerten Tick hatte sie auch: sie gab ihrem zerstörten Selbstbewusstsein einen Namen: Franziska. Ihre imaginären Worte wurden im Buch kursiv dargestellt. Irgendwie witzig.  Die anderen Darsteller, waren auch nur so lala. Ich konnte mit keinem so eine richtige Verbindung aufbauen und sie erschienen mir ziemlich flach und aufgesetzt. Die Landschaftsbeschreibungen dagegen fand ich einfach nur klasse. Ich konnte mir die Sonne und die Düfte von Italien vorstellen und wäre am liebsten mit dort gewesen.
Das Ende war dann doch ziemlich schnell da und schon vorhersehbar. Alles war wieder Friede-Freude-Eierkuchen und keiner hat irgendwie daraus gelernt oder wurde für sein Handeln zur Verantwortung gezogen. Für mich sehr unrealistisch.
Cover
Das Cover ist das Beste an dem Buch. Farbenfroh und lustig. Man muss es einfach in die Hand nehmen.
Fazit
„Der Mann ist das Problem“ ist ein kurzweiliger Roman für mittendrin. Für mich war er etwas überzogen und unrealistisch und die Charaktere gefielen mir auch nicht so besonders. Weil mir aber das Cover so gut gefällt, vergebe ich gutgemeinte 3 von 5 Sternen.