Rezension

Es wird nicht zwingend besser

Tales of Partholon 3: Gekrönt - P. C. Cast

Tales of Partholon 3: Gekrönt
von P. C. Cast

Bewertet mit 4 Sternen

Rhiannon ist nicht tot. Im heiligen Baum gefangen erscheint ihr plötzlich Pryderi, der dreigesichtige Gott, und bietet ihr die Freiheit an. Denn das Kind in ihrem Bauch muss geboren werden.
Doch als die kleine Morrigan auf der Welt ist schafft Rhiannon, sich vom Bösen zu entsagen und bittet die große Göttin Epona um Vergebung. Erschöpft von ihrem Opfer und der Gefangenschaft im Baum stirbt Rhiannon. Ihre Tochter lässt sie zur Parkerfamilie bringen, Shannons Eltern in Oklahoma. Dort soll Morrigan niemals dem Bösen verfallen, wie Rhiannon das einst tat.

Doch 18 Jahre später ist Morrigan sich nie ganz sicher, ob die Stimmen, die zur ihr sprechen, nun gut oder böse sind. In einer großen Kristallhöhle findet sie ihre eigenen Kräfte, und die Kristalle nennen sie "Lichtbringerin". Wer ist Morrigan, dass sie eine solche Macht hat?

Wie man meinen Rezensionen zu Band 1 und 2 entnehmen kann, fand ich Partholon bisher richtig toll. Von P.C. Cast gibt es bereits die sehr erfolgreiche "House of Night"-Serie, die ich schon immer mal lesen wollte. Wie es aussieht, möchte sie Partholon eine ebensolche unendliche Reihe zukommen lassen. Denn wie man auch den Inhaltstexten der Folgebände entnehmen kann, wiederholt sich immer wieder die Geschichte von Morrigan, die in einer ihr fremden Welt geboren wird und eigentlich woanders hingehört.

"Gekrönt" ist eine Fortsetzung von "Verbannt", weil es das Ende von Rhiannon aufzeigt. Die Geschichte von Shannon hätte nicht weitererzählt werden müssen. Den größten Teil des Buches geht es zum Glück auch nur über Morrigan, die ihre Kräfte entdeckt und ihren Platz finden muss.

Morrigan ist eine neue Figur. Anders als Shannon und Rhiannon (und auch Myrna) kann sie einstecken, hat aber eine unbändige Wut in sich. Sie passt sich nicht an, verstellt sich nicht und versucht nicht den einfachsten Weg zu gehen. Sie lernt aus Fehlern von sich und anderen. Ihre Entwicklung fand ich bemerkenswert und nicht vorhersehbar.
Spannend fand ich, wer denn nun zu ihr spricht. Sind es nur gute Stimmen oder doch die böse?

Die Geschichte von Kegan und Morrigan erinnert sehr an Shannon und ClanFintan, aber ist doch irgendwie eigen. Ihre Liebe ist mir ein bisschen plötzlich, auch wenn ich den Versuch der Autorin gesehen habe, die Leidenschaft glaubwürdig zu machen.

Hin und wieder hatte ich jedoch den Eindruck, dass Cast sich Figuren erschaffen hat, die ihr nicht passten. Also starben diese plötzlich (und es sterben erstaunlich viele in diesem Buch). Vielleicht kam die Geschichte sonst nicht vorwärts, aber ein bisschen weniger Tod hätte nicht geschadet.

Wirklich toll war, dass wir einen neuen Teil Partholons kennen gelernt haben. Eponas Tempel und weite Teile Partholons hatte Shannon bereits erkundet. Nun waren wir bei den Kristallbergen, eine neue, schöne Gegend. Was Morrigan daraus macht ist sehr beeindruckend. Es war genau die richtige Gegend für die junge Frau.

Man kann Band 3 als Einzelband lesen, aber Vorkenntnisse durch Band 1 und 2 wären nicht verkehrt.
Band 4 habe ich bereits hier liegen. Wenn es tatsächlich nur eine Neuaufarbeitung von Morrigans Geschichte ist, werde ich Band 5 nicht mehr lesen. Gerne würde ich mehr über Morrigan und ihr Schicksal erfahren.