Rezension

Enttäuschend

Tales of Partholon 3: Gekrönt - P. C. Cast

Tales of Partholon 3: Gekrönt
von P. C. Cast

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die “Tales of Partholon”-Reihe ist so eine Reihe, die man entweder liebt oder hasst. Da ich mich bislang noch nicht entscheiden konnte, auf welcher Seite ich stehe, habe ich auch dem dritten Band “Gekrönt” eine Chance geben und es stellt sich immer mehr heraus, zu welcher Seite ich dabei tendiere.

Nachdem ich den zweiten Band gelobt habe, muss ich nun leider wieder einen Gang runter schrauben, denn leider hat mich der dritte Band an vielen Stellen enttäuscht. Es sieht stellenweise sehr danach aus, als würde sich die Autorin auf ihrem Schreibstil ausruhen und versuche erst gar nicht, diesen weiterhin zu verbessern.
Die Sprache bleibt weiterhin sehr salopp und stellenweise sarkastisch, dabei liest sich die Geschichte weiterhin flüssig. Allerdings fehlt mir einfach die Entwicklung, die ich immer wieder schmerzlich bei ihr vermisse. Dies war schon bei der “House of Night”-Reihe so und bei “Tales of Partholon” geht es genauso weiter. Wirklich schade, denn da ist noch einige Luft nach oben.

Was im dritten Band “Gekrönt” geschieht, ist stellenweise ganz nett und unvorhersehbar, dennoch habe ich das Gefühl, dass mir P.C. Cast einfach nichts mehr Neues präsentiert. Das Thema Hohepriesterin wurde bereits (bis zum Erbrechen) bei “House of Night” thematisiert und die Frau wird weiterhin als das höchste Wesen präsentiert. Dies mag wie gesagt ganz nett sein, meinen Geschmack trifft dies allerdings nicht (mehr).
Mir fehlten an so vielen Stellen die Emotionen, sodass ich einfach nicht mit den Charakteren mitfiebern konnte. Der Witz, der die Reihe bislang ausmachte, war kaum noch spürbar, genauso wie die Herzlichkeit, die stellenweise ausgestrahlt wurde. Vielleicht hat das Ganze auch nicht unbedingt zum Thema gepasst, aber dennoch habe ich es vermisst.

Mit Morrigan lernt man eine neue Protagonistin kennen. Sie wird an ihrem achtzehnten Lebensjahr neue Hohepriesterin, nachdem ihre Mutter Rhiannon bei der Geburt gestorben ist. Obwohl P.C. Cast versucht hat, Morrigan glaubwürdig in die Geschichte einzubinden, konnte ich leider nicht mit ihr warm werden. Zwar ist sie durchaus sympathisch, allerdings hat mir einfach zu viel an ihr gefehlt. Sie hat nicht den nötigen Biss wie ihre Mutter und dadurch, dass ich nicht mit ihr warm werden konnte, konnte ich auch kaum mit ihr mitfühlen und mitfiebern. Sehr schade, denn das Potential war definitiv vorhanden, vor allem, weil ich mich – bei besserer Beschreibung der Protagonistin – sicherlich auch in sie hätte hineinversetzen können. Durch ihr junges Alter hat sie noch die typischen Teenagerprobleme. Sie weiß nicht, wohin sie gehört und sie will mehr über sich und ihr Leben erfahren und Entscheidungen treffen. Allerdings wird das so dermaßen holprig rüber gebracht, dass eine Verbindung zwischen ihr und mir nicht entstehen konnte.

Obwohl mit Morrigan ein neuer Abschnitt beginnt, geschieht dennoch nicht viel Neues. Die Autorin hält lange an dem fest, was in den ersten beiden Bänden passiert ist und somit habe ich viel zu oft an die Vorbände gedacht als an die eigentliche Geschichte.

Wunderschön und ein großer Pluspunkt ist das Cover, was mir sehr gut gefällt. Es ist das bislang schönste Cover der Reihe, da mir die Farben gefallen und der Mund, bzw. die komplette Darstellung sehr sinnlich wirkt. Auch die Kurzbeschreibung liest sich sehr gut und enthält die wichtigsten Themen, ohne zu spoilern.

Insgesamt hat mich “Gekrönt” an vielen Stellen enttäuscht und ich finde es schade, wie wenig Weiterentwicklung bei der Autorin stattfindet. Zwar werden neue Charaktere eingeführt, aber diese konnten mich nur wenig von sich überzeugen. Manchmal soll es einfach nicht sein, von daher überlege ich nun, ob ich diese Reihe abbrechen werde.