Es kommt immer noch schlimmer aber mit Happy End
Bewertet mit 3 Sternen
Jerome starb mit 17, als sein Cousin mit einem Pfeil daneben schoss und an Stelle des Apfels, seine Stirn genau in der Mitte traf. Nach seinem Tod hatte er Glück. Anstatt im neunten Kreis der Hölle zu schmoren, bekam er die Chance an einem Seelen-Rehabilitations-Programm für missratene Jugendliche teilzunehmen. Die Teilnehmer können nach erfolgreichem Bestehen einen Platz im Himmel erreichen. Ihm wurde die unschuldige Seele eines Babys anvertraut, das er beschützen soll. In einem ausführlichen Handbuch stehen die Regeln und er muss jeden Tag zu einer Therapiesitzung. 17 Jahre später hat sich an seinem Status immer noch nichts geändert. Er steckt weiterhin in der Pubertät, spricht mit seiner anvertrauten Seele und macht ansonsten alles was ihm gerade in den Kopf kommt.
Seit 17 Jahren hört Heidi eine Stimme in ihrem Kopf. Das unterscheidet sie von den anderen Jugendlichen, macht sie unsicher und menschenscheu. Dabei hat sie täglich mit dem pubertären Wahnsinn an der Highschool genug zu tun.
Da Jerome nie das Handbuch für Schutzengel gelesen hat, begeht er einen Fehler nach dem anderen, bis ihm die anvertraute Seele tatsächlich zu entgleiten droht. Natürlich gibt es noch einen vollkommen durchgeknallten Schutzengel im Rehabilitationsprogramm. Sein Name ist Howard. Er möchte unbedingt beobachten, wie sich eine Seele auflöst. Das Forschungsobjekt ist ausgerechnet Heidi. Als Jerome endlich versteht, was Howard plant, ist es für Heidi schon fast zu spät.
Jedes Kapitel wird durch einen grau hinterlegten Auszug aus dem „Handbuch für Schutzengel Ausgabe für Seelen in Rehabilitation“ eingeleitet. Selbstverständlich verstößt Jerome gegen all die aufgestellten Gebote. Der Schreibstil ist frisch und trifft mit seinen lockeren Redewendungen den Geschmack der Zielgruppe. Die Story ist sehr fantastisch. Einer Ungewöhnlichkeit folgt schnell eine Unmöglichkeit. Sobald man denkt es geht nicht schlimmer, ergießt sich die nächste Utopie in die Geschichte. Trotz aller Fantastik gibt es einen roten Faden, an welchem sich die Geschichte entlang hangelt.
Das chaotische Geschehen wird in der personalen Erzählform wiedergegeben, dabei wechselt der Fokus zwischen Jerome und Heidi von Kapitel zu Kapitel, ohne das der Erzählfluss ins Stocken gerät.
Das Buch eignet sich für jungendliche Leser ab 14.