Rezension

Eisige Gefühlswelt

Das Eis-Schloss - Tarjei Vesaas

Das Eis-Schloss
von Tarjei Vesaas

Tarjei Vesaas beschreibt in seinem 1963 erstmals erschienenen Roman „Das Eis-Schloss“ die verwirrte Gefühlswelt zweier 11- jähriger Mädchen. Unn, eine Waise, die in ein kleines Dorf kommt, um dort mit ihrer Tante zu leben, und Siss, die Anführerin der Schulkinder des Dorfes, freunden sich in einer zutiefst scheuen Art und Weise an, und stellen eine Seelenverwandtschaft fest. Die Mädchen befinden sich in der Zwischenwelt von Kind zur Frau, am Rande der Pubertät. Als Unn am Tag nach ihrem ersten Treffen verschwindet, muss Siss damit klar kommen und erwachsen werden.

Tarjei Vesaas beschreibt sehr detailliert die neu erwachenden Gefühle der beiden Mädchen zueinander, aber vor allem die spektakuläre norwegische Natur, die gekonnte Szenerie der Gefühlsaufwallungen ist und als Allegorie auf das Erwachsenwerden der Mädchen gedeutet werden kann.

Der titelgebende gefrorene Wasserfall, das Eis-Schloss, hat dabei einen besonderen Stellenwert.

Leider konnte mich die adoleszente Gefühlswelt der Mädchen nicht erreichen, denn teilweise empfand ich den Stil Vesaas sogar als artifiziell.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 27. Januar 2021 um 00:14

Na ja gut. Nicht immer stimmt man überein. Nachvollziehbar, was du schreibst.