Rezension

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Eine schöne Lebengeschichte

Die Melodie der Insel - Rebecca Michéle

Die Melodie der Insel
von Rebecca Michéle

Bewertet mit 5 Sternen

Mit ihrem Roman Insel der verlorenen Liebe lädt uns die Autorin Ricarda Martin ein in die Welt der Insel St. Kilda, diese liegt abgelegen vor der schottischen Küste und wurde jahrhundertelang bewohnt, bis sie 1930 von der Bevölkerung verlassen wurde.

 

Erzählt wird die Geschichte von Màiri die als Mädchen von der Insel nach Edinburgh verpflanzt wird. Nachdem sie schwere Schuld auf sich geladen hat, will ihr Vater sie nicht mehr sehen und stimmt daher zu, dass sie von einem reichen Lord und seiner Frau mitgenommen wird, um auf dem Festland eine gute Ausbildung zu bekommen. Die entwurzelte Màiri kann allen Widrigkeiten zum Trotz Fuß fassen und etabliert sich als angesagte Künstlerin. Wie sie letztendlich doch zu ihrem Lebensglück findet schildert die Autorin interessant und mit gekonnten Verflechtungen der Historie. So entsteht ein lebendiges Bild dieser Zeit und gewährt einen kleinen Einblick in diese Welt.

 

Ich selber war gefangen von der schönen und bildhaften Atmosphäre der Geschichte und fand sie nicht langweilig oder langatmig. Màiri's Werdegang und ihr Schicksal nahmen mich gefangen und der Schreibstil der Autorin tat sein übriges. Die einzelnen Akteure werden gut ausgeformt und jeder hat seine Stärken und Schwächen, ich habe mit Màiri mitgelitten und mich mit ihr gefreut. Die Geschichte ist stimmig und glaubwürdig. Nichts finde ich schlimmer, als eine Geschichte die aufgesetzt wirkt oder die nicht nachvollziehbar ist.

 

Wer einige Stunden guter Leseunterhaltung sucht, findet hier sicherlich das Richtige und ich kann den Roman als kurzweilige Unterhaltung empfehlen. Trotz dem Umfanges von über 500 Seiten war es für mich ein endlos langer Wälzer, ich hätte Màiri gerne noch länger begleitet.