Rezension

Eine Schatzjagd

Die Bücherjägerin -

Die Bücherjägerin
von Elisabeth Beer

Bewertet mit 2 Sternen

Sarah liebt alles was gedruckt und alt ist. Bücher und Karten dürfen auch handgeschrieben sein; Hauptsache alt oder noch älter. Sie sucht, sammelt und restauriert und verliert darüber den Bezug zur Umwelt. Nachdem sie ihr Handwerk von ihrer Tante Amelia gelernt hat, haben die beiden Frauen sich exzellent ergänzt. Nun ist Amelia tot und Sarah lebt allein in der Kölner Villa. Ihre Schwester ist ihr keine Hilfe obwohl auch sie Erbin des Ganzen ist.
Da steht Ben aus London vor der Tür, die Tante hatte ihm versprochen bei der Suche nach einem sehr alten Kartenteil zu helfen. Gemeinsam gehen die beiden auf die Jagd nach etwas, was schon seit Jahrhunderten verschollen ist.
Diese Inhaltsangabe hat mich verführt das Buch zu lesen. Eine Art Indiana Jones und das mit Büchern kann es einen besseren Plot geben?
Nach ca. hundert Seiten stand ich kurz vorm Aufgeben. So langweilig war noch keine Einführung in eine Geschichte. Ich muss wirklich nicht wie verwildert der Garten ist, in dem wachsen schließlich keine Bücher. Mit Sarah konnte ich nicht warm werden, gut sie ist anscheinend Autistin, aber darum ist sie nicht bemitleidenswert, es gibt viele Menschen mit ähnlichen Problemen und die müssen auch klar kommen, vor allem haben die keinen Beruf in dem sie anderen aus dem Weg gehen können. 
Das ist nicht das einzige Thema auf dem die Autorin herum reitet. Alltagsrassismus, Gendern toxische Beziehungen, alles was Rang und Namen hat kam in diesem Buch vor. Nur das eigentliche Thema ging unter.
Ben und Sarah reisten zwar durch Europa und gesucht haben sie auch, aber die Spannung einer solchen Suche ging auf der Fahrt verloren oder sie haben sie nicht mitgenommen. Die Vergangenheit durfte daher mitfahren. In Rückblenden konnte ich erfahren wie die Schwestern zur Tante kamen und auch was Amelia für eine Person war. Leider war sie schon zu Beginn tot, denn sie war die einzige Figur mit Charakter und Stil, mit den anderen konnte ich nicht warm werden Die zarte Liebesgeschichte, ein sehr empfindsames Pflänzchen, konnte der Geschichte auch nicht bunter machen.