Rezension

Eine mystische Geschichte

Ich, Ariadne -

Ich, Ariadne
von Jennifer Saint

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Roman handelt von Ariadne, der Tochter von König Minos, der auf Kreta lebt und einen Minotaurus im Labyrinth unter der Insel hält. Diese Kreatur ist der Bruder von Ariadne und ihm werden an einem Tag im Jahr 14 Jugendliche als Tribut geschickt, die ihr Leben im Labyrinth lassen müssen. Eines Tages bekommt Ariadne mit wie ein bildschöner, junger Mann dem Minotaurus geopfert werden soll. Dieser ist Theseus, Prinz von Athen. Gemeinsam schmieden die beiden jungen Menschen einen Plan wie Theseus das Ganze überleben kann. Was Ariadne zu diesem Zeipunkt noch nicht ahnt ist, das Theseus sie nach dem Sieg auf der Insel Naxos zurücklassen wird und daraufhin ein ganz neues Leben für sie beginnt...

Ich lese sehr gerne Bücher über griechische Mythen und Sagen und habe letztens erst "Elektra, die hell Leuchtende" verschlungen. Mit dieser Geschichte um Ariadne bin ich nun wieder ganz in die Welt der griechischen Heldengestalten und vorallem der mutigen Frauen eingetaucht! Der Schreibstil war auch dieses mal wieder sehr bildhaft und angenehm zu lesen. Ich finde, dass die Autorin es immer sehr schön schafft der Geschichte einerseits etwas mystisches und sagenhaftes zu verleihen, zugleich ist man aber auch den weiblichen Protagonisten immer sehr nah und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen, auch wenn man nicht immer alle Handlungen und Gedanken gutheißen kann.

Zudem lerne ich immer etwas über die griechische Geschichte und über die Grausamkeit und Willkür der Götter. Natürlich kennt jeder die Geschichte um den Minotaurus von Kreta, aber wie es zu dieser Kreatur gekommen ist, wie sich die Mutter und die Schwestern in seiner Anwesenheit gefühlt haben, das kommt sonst wenig zum Tragen und wird in diesem Buch aber aufgegriffen. Voll Spannung und auch voll Mitgefühl habe ich dieses erste Drittel rund um den Minotaurus gelesen. Dann änderte sich die Handlung als Ariadne alleine auf Naxos zurückgelassen wird und die Geschichte wird ruhiger und leiser, dafür kommt man nun der Protagonistin mit all ihren Gedanken und Gefühlen sehr nahe. Ausserdem wird kapitelweise wechselnd auch von Ariadnes Schwester erzählt, dies fand ich ebenfalls sehr gelungen und mitreißend.

Das Ende dieser griechischen Sagengeschichte ist, wie meistens, sehr tragisch, traurig und ergreifend, dabei aber sehr passend und wunderbar geschrieben!

Fazit: Wer wieder einmal in die griechische Götter-und Sagenwelt eintauchen möchte, der ist bei diesem Buch goldrichtig! Ich empfehle es unbedingt weiter an Fans von "Elektra, die Hell Leuchtende" oder auch "Stone Blind-der Blick der Medusa".