Rezension

Eine gelungene Fortsetzung

Hopfenbitter - Alexander Bálly

Hopfenbitter
von Alexander Bálly

Bewertet mit 5 Sternen

"Hopfenbitter" ist der fünfte Band der Krimireihe rund um Ludwig Wimmer, dem Metzgermeister im (Un)Ruhestand.

 

Wie schon in den Vorgängern kann es Ludwig Wimmer nicht lassen, seine neugierige Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken. Sein Ruf als Hobby-Detektiv hat diesmal Dirk Biss, einen echten Berufskollegen in München erreicht, der ihm doch glatt einen Auftrag zukommen lässt. Einen Hopfenhof in Holledau und Umgebung soll Wimmer finden. Die Suche gestaltet sich ein wenig schwierig, denn es gibt nur ein vergilbtes, grobkörniges Schwarz/weiß-Foto.

 

Doch damit beginnen die Schwierigkeiten erst so richtig, denn Dirk Biss wird erschossen. Kurzfristig wird auch Ludwig Wimmer verdächtigt, doch hat er glücklicherweise ein Alibi.

 

Man sollte meinen, dass dies dem umtriebigen Pensionisten eine Lehre sein würde, doch weit gefehlt. Wer den Autor und seine Protagonisten kennt, wird wissen, dass das Ludwig erst so richtig anspornt, seine eigenen Ermittlungen anzustellen. Diesmal wieder unter Zuhilfenahme der IT-Kenntnisse seiner Enkelin Anna ...

 

Meine Meinung:

 

Dieser Krimi enthält mehrere Handlungsstränge, die sich zu guter Letzt zu einem dicken Zopf verknüpfen lassen.

 

Wir machen einen Ausflug in die Nachkriegsjahre, in denen uneheliche Kinder für die meist jungen Mütter eine Schande bedeuten und die damals von ihrer Herkunftsfamilie verstoßen wurden. Wir erhalten Einblick in die tragische Familiengeschichte der Franziska Wollner und ihres Sohnes Werner.

 

Nebenbei erfährt der interessierte Leser einiges über den Hopfenanbau. Die meisten von uns haben sich ja bislang wenig Gedanken über diesen Hauptbestandteil des Bieres gemacht. Alexander Bálly gelingt es sehr gut, diese Informationen den Lesern unterschwellig zu vermitteln. Selbst die Erklärungen zu den Fachausdrücken der Vermehrung bei Pflanzen sind in Dialoge verpackt und so merkt der Leser gar nicht, dass er neues Wissen erwirbt. Das gefällt mir!

 

Das für einen Regio-Krimi aus Oberbayern nötige Lokalkolorit wird natürlich auch mitgeliefert. Schmunzeln musste ich über das Gespräch, das Ludwig mit Frau Rother-Sill, der Bio-Tante, die mit missionarischem Eifer, alle zu Veganern bzw. mindestens zu Vegetariern machen will, führt.

 

Fazit:

 

Eine gelungene Fortsetzung dieser Krimireihe, der ich gerne 5 Sterne gebe.