Rezension

Eine Frau lässt ihr Leben in Deutschland hinter sich, um eine von vielen Ehefrauen im Harem zu werden.

Hinter goldenen Gittern - Choga Regina Egbeme

Hinter goldenen Gittern
von Choga Regina Egbeme

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Bayerin trennt sich von ihrem Ehemann und ihrer Tochter in Deutschland, um in Lagos die 33. Frau eines wohlhabenden Afrikaners zu werden.
Die Autorin, Choga Regina Egbeme, wächst als Tochter dieser nach Afrika ausgewanderten Frau im Harem auf. Dort hat sie viele Mütter, von denen jede sich um jedes Kind kümmert, und ebenso zahlreiche Geschwister. Ihr Vater leitet die Glaubensgemeinschaft "Church Of Black Jesus", die gesamte Familie wird im Sinne des Christentums erzogen und lebt danach. Die Nächstenliebe, die CHoga gelehrt wurde, kommt an vielen Stellen des Buches vor.
Sie beschreibt, wie zufrieden sie ihre Kindheit hinter den Mauern des Haarems verbrachte, mit welcher Wärme und Liebe sie aufgezogen wurde. Die Welt außerhalb des Harems lernt sie erstmalig kennen, als ihre Mutter im Auftrag des Vaters auf eine weit entfernte Farm geschickt wird, um diese zu bewirtschaften. Choga entdeckt ihre Liebe für die Natur und unterstützt ihre Mutter und die Mitfrauen in allen Arbeiten auf der Farm.
Ihre persönliche Hölle beginnt, als ihr Vater beschließt, sie an einen 40 Jahre älteren Mann zu verheiraten.
Viele Jahre später lernt Choga ihre Halbschwester Magdalena bei einem Treffen in Lagos kennen und erzählt ihr die Geschichte ihres Lebens.

Das Buch war trotz der darin teils beschriebenen Ereignisse erfrischend zu lesen. Unterschiede zu bisher von mir gelesenen Büchern ähnlichen Themas sind zum einen die Religion und der damit verbundene Glaube und die harmonische Vorgeschichte. Erst ab dem letzten Drittel des Buches beginnt die Welt, in die man sich zuvor eingelesen hat, Stück für Stück zu zerbrechen. Trotz aller schrecklicher Ereignisse jedoch liest man immer wieder Zeilen voller Hoffnung.