Rezension

Eine Frau geht ihren Weg

Der leuchtende Himmel -

Der leuchtende Himmel
von Ellin Carsta

Bewertet mit 4 Sternen

Der siebte Band der Hansen-Saga ist geprägt vom historisch belegten Streik der Hamburger Hafenarbeiter. Luise hat Verständnis, dass diese ihr Auskommen brauchen aber sie ist nur eine Frau, von der die Hafenarbeiter Unterstützung bekämen. Da fühlt sich doch so mancher beleidigt. Von den richtigen Firmenchefs wollen sie, dass ihre Forderungen ernst genommen werden. Da fehlen mir die Worte. Es ist grad mal gut hundert Jahre her und die Welt bestand aus Männern, die das Sagen hatten und aus ihren Anhängseln - mehr durfte eine Frau damals nicht sein.

Luise will etwas kürzer treten und mehr Zeit ihrer Tochter widmen, dabei wird ihr Onkel Georg sie nach Kräften im Kontor unterstützen. Da in Wien Veränderungen anstehen, wird dieser auch dort gebraucht und so kommt wieder einmal alles anders als geplant. Auch nach Kamerun führt uns der Weg zu Robert und Therese. Mehr will ich hier nicht verraten, selber lesen lohnt allemal.

Mit den Hansens bin ich  vertraut, kenne ihre Geschichte. Doch selbst, wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, kommt man gut zurecht. Ellin Carsta versteht es, das Vorleben, das Vergangene geschickt ins Geschehen einzuflechten. Genau so viel, wie  grad sein muss. Wohldosiert. Genügend, um zu verstehen, warum die einzelnen Familienmitglieder hier stehen, wie sie hierher gekommen sind.  

Ein Himmel, der leuchtet? Er leuchtet wohl auch, wenn es mal nicht nach vorne geht. Die Familie wird größer und jeder hat seine Probleme, das bleibt nirgends aus. Und Luise mag klare Verhältnisse, spricht diese auch an. Sowohl geschäftlich als auch privat. Für was lohnt es sich, zu kämpfen und was lässt man besser los? Gibt es sowas wie Glück, das andauert? Die Zukunft – was wird sie wohl bringen?

Eine spannende Fortsetzung der Hansen-Saga, in deren Mittelpunkt eine starke Frau steht, die sich nicht beirren lässt, ihren eigenen Weg geht. Deren Herzlichkeit aber immer spürbar bleibt.