Rezension

Eine ausgefallene Idee, die großartig umgesetzt wurde

Hope and Despair 01: Hoffnungsschatten - Carina Mueller

Hope and Despair 01: Hoffnungsschatten
von Carina Mueller

Die Idee hinter der Geschichte hat mich richtig neugierig gemacht, denn dieses mal geht es um Aliens. Nicht die kleinen grünen Marsmenschen, sondern Aliens die als Geschenk für die Menschen auf die Erde geschickt wurden und nun die Gefühle der Menschen beeinflussen sollen. Denn jeder von ihnen verkörpert ein Gefühl, auf das er oder sie trainiert wurde. Jedoch teilen sich die zwölf Jugendlichen in die Probas - sechs Mädchen, die positive Eigenschaften in sich tragen - und ihre Gegenstücke, die sechs männlichen Improbas auf, welche mit ihrer negativen Ausstrahlung die Kriminalität und Gewalt auf der Erde stärken. Als die Improbas die Probas schließlich aufspüren und gefangen nehmen, gelingt es Hope als einzige zu fliehen. Sie ist wortwörtlich die letzte Hoffnung auf eine Befreiung für ihre Schwestern. Doch ihr Gegenstück Despair ist ihr schon dicht auf den Fersen.

Die Umsetzung hat mir unglaublich gut gefallen, da die Figuren ihr charakteristisches Gefühl gut zum Ausdruck bringen konnten. Hope steht natürlich für die Hoffnung und ist somit eine sehr optimistische Person. Trotzdem wird sie auch von ihrer Umwelt beeinflusst und droht nach der Entführung ihrer Schwestern für kurze Zeit die Hoffnung zu verlieren. Aber schlussendlich ist ihre Gabe doch stärker und so findet sie neuen Mut und Zuversicht. Zu Anfang war sie mir stellenweise zu naiv und blauäugig, doch mit der Zeit fängt sie an, realistischer und auch kritischer mit Situationen umzugehen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Hope und Despair erzählt. Despair ist ihr männliches Gegenstück und verkörpert somit dieVerzweiflung. Folglich ist er pessimistisch und sieht alles schwarz. Er macht Hope und das trügerische Gefühl von Hoffnung, welches sie den Menschen gibt, für den Schmerz und das Leid, das er in der Vergangenheit ertragen musste, verantwortlich. Doch auch er verändert sich mit der Zeit und fängt langsam an zu begreifen, dass Hoffnung nichts Schlechtes ist. Natürlich kommen auch die anderen Improbas und Probas vor und spielen eine wichtige Rolle für die Geschichte, hauptsächlich konzentriert man sich jedoch auf Hope und Despair. Durch den Einfluss, den sie auf den jeweils anderen habe, entwickeln sich beide weiter und auch zwischen ihnen entwickelt sich etwas. Die Romantik bleibt dabei aber dezent im Hintergrund, so dass die eigentliche Geschichte stets im Fokus steht.
Für einige Leser könnte es vielleicht störend sein, dass die Namen der Probas und Improbas auf Englisch sind, ich finde dies jedoch passender. Hope oder Mercy hört sich meiner Meinung nach einfach besser an als Hoffnung und Gnade.
Die Entwicklungen am Ende der Geschichte haben mich überrascht. Es wurde mit jeder Seite spannender, so dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Das relativ offene Ende vergrößert meine Vorfreude auf Band 2 zusätzlich.