Rezension

Eine aufregende und gefährliche Pilgerreise

Infamium -

Infamium
von Marc Weissenberger

Bewertet mit 5 Sternen

Frankreich im Jahr 1047: Am Sterbebett des Benediktiner Bodowin schreibt der junge Mönch Ignatius die letzten Zeilen eines geheimen Buches. Er soll das Buch nach Lorsch bringen da es wichtige Informationen enthält. Auf Ignatius Wanderung liest er immer wieder aus dem Buch und taucht immer tiefer in das Leben seines Ziehvaters Bodowin ein. Das Wissen um Mord, Verschwörung und Kindesraub ist so brisant dass nun auch Mörder hinter dem 16 jährigen Ignatius her sind. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Der Schreibstil ist leicht, sehr bildhaft und zügig zu lesen. Die Protagonisten passen hervorragend in diesen Roman hinein und der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

Fazit: Zu Beginn dieses 31 Kapitel langen historischen Romans gibt es zwei Landkarten die Ignatius und auch Bodowins Reisen aufzeigen. Die Geschichte fängt am 03. Dezember 1047 in der Abtei von Maillezais, Frankreich, an. Für mich persönlich ergaben sich zwei Handlungsstränge: Einmal die Reise des Ignatius und einmal die Biographie des Bodowin. Beide Handlungsstränge sind spannend und doch so unterschiedlich zu lesen. So wurde dieses Buch mit der Zeit immer opulenter. Zu Beginn dachte ich dass die Atmosphäre eher im ganzen düster sei, so wie des öfteren bei mittelalterlichen Romanen, aber ich hatte mich getäuscht. Zwar ist sie dichter, mitunter auch düster aber in weiten Teilen dennoch freundlich. Diese Geschichte wird mit der Zeit abenteuerlich und voller Gefahren - da sind Wegelagerer meiner Ansicht nach noch harmlos. Der Autor schreibt und beschreibt sehr detailliert unter anderem die einzelnen Szenen oder die Natur, aber auch jede einzelne Abtei usw. Beim lesen tauchte ich immer tiefer in die damaligen Geschehnisse hinein und ich vergaß öfters die Zeit. Es ist eine Geschichte bei der sich der Leser Zeit zum lesen nehmen sollte. Trotz der "hohen" Seitenzahl war das Buch für mich persönlich kurzweilig zu lesen da immer etwas geschah und die Handlung sich nicht hinzog. Die Geschichte wird auch an vielen Stellen gefühlvoll und der Autor lässt somit die Protagonisten authentisch und zum Teil sympathisch wirken. Beim lesen hatte ich meistens einen historischen Film vor Augen und des öfteren wähnte ich mich mitten im Geschehen. Betrug, Mord, abenteuerliche Geschehnisse und alles was ein mittelalterlichen Roman ausmacht ist in diesem Buch verwoben. Es geht auch schon mal blutig zu und es gibt Szenen die nicht's für schwache Nerven sind und da wird es mitunter emotional und ich persönlich bekam des öfteren Mitleid mit den Protagonisten. Diese Geschichte hat mir beim lesen die unterschiedlichsten Gefühle hervorgerufen so dass ich auch zwischendurch auch mal schmunzeln durfte. Dieser sehr opulente historische Roman hat mich auf alle Fälle überzeugen können und ich wurde positiv überrascht. Die Geschichte ist kurzweilig, unterhaltsam, spannend, aufregend und fesselnd geschrieben. Dieser sehr gut recherchierte historische Roman wird ab 14 Jahren empfohlen. Ich vergebe sehr gerne fünf Sterne.