Rezension

Ein toller Frauenroman, mit dem richtigen Fünkchen Humor und einer starken Protagonistin, die ihr Leben in die Hand nimmt.

Ausgeliebt - Dora Heldt

Ausgeliebt
von Dora Heldt

Christine ist seit 10 Jahren mit ihrem Mann verheiratet. Plötzlich macht er mit ihr Schluss – am Telefon. Sie versteht die Welt nicht mehr. In dem kleinen Dorf kann und will sie nicht bleiben. Also zieht sie nach Hamburg, was sowieso viel praktischer ist, da sie für ihre Arbeit mobiler ist und alle ihre Freunde dort wohnen. Zusammen mit ihnen und mit ihrer Schwester startet sie mit fast 40 Jahren einen Neuanfang und findet heraus, dass es eigentlich gar nicht so schlimm ist in diesem Alter wieder Single zu sein.

Nachdem ich den 3. Teil gelesen und den 4. gehört habe, wollte ich die Reihe von Anfang lesen. Ganz frisch ist der 6. Teil erschienen, welcher ebenfalls schon auf mich wartet.
Ich gehöre definitiv nicht zur Zielgruppe mit meinen 25 Jahren, kann mich aber trotzdem gut in die Protagonistin Christine hineinversetzen. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch, genauso wie ihre Freundinnen. Alle sind verschiedenen, aber alle gefallen mir sehr gut, jede auf eine andere Art und Weise. Christines Mann/Ex-Mann hingegen hätte ich liebend gerne auf den Mond geschossen, was für ein fieser Kerl! Auch solche Charaktere muss es geben.
Mir hat Heinz (Christines Vater) gefehlt, welcher ja in “Urlaub mit Papa” und in “Tante Inge haut ab” seinen großen Auftritt hat. Wobei, wenn er in jedem Buch so oft vorkommen würde, würde er mir bestimmt schnell auf die Nerven gehen. Er ist schließlich ein wenig anstrengend.
Mittlerweile gibt es immer mehr Leute, die um die 40 und Single sind, meistens auch noch kinderlos. Die einen haben sich klar gegen Kinder entschieden, die anderen haben es schweren Herzens aufgegeben weil die biologische Uhr auf kurz vor zwölf steht. Trotzdem kann man in dem Alter nochmal jemand Neues finden, nochmal die große Liebe. Man muss vor dem Alleinsein keine Angst habe, egal in welchem Alter. Das hat mir dieses Buch vermittelt, ob es so beabsichtigt war weiß ich natürlich nicht.
Ich finde es klasse, wie Christine nach der Trennung ihr Leben in die Hand nimmt und nochmal neu in Hamburg anfängt. Sie strahlt dabei so viel Elan aus, dass man nach dem Lesen das Gefühl bekommt auch etwas in seinem Leben ändern zu wollen.
Dora Heldt glänzt mal wieder mit einem frischen und humorvollen Schreibstil, so das man alles um einen herum vergisst. Man kann sich in der Geschichte verlieren und hat manchmal das Gefühl mittendrin zu stecken.