Rezension

Ein sympathischer Killer, sehr gut

Gangland - Howard Linskey

Gangland
von Howard Linskey

Zum Inhalt:

David Blake hat in Newcastle das Zepter des Paten von dem Vater seiner Freundin übernommen, nachdem er diesen bedauernswerterweise auf das Verlangen eines Konkurrenten hin erschießen musste, um sein eigenes Leben zu retten. Die Anzeichen für einen Machtkampf häufen sich, so dass er sich gezwungen sieht, aus dem gewählten Exil in Thailand nach England zurückzukehren. Dort wird auf ihn und seine Gang eine Reihe von Anschlägen verübt, welche auf einen Verräter aus den eigenen Reihen schließen lassen.

 

Zum Cover:

Faust mit Schlagring, - hier geht es nicht ums Blümchen pflücken. Ganz, ganz deutlich nicht!

 

Mein Eindruck:

Wer hätte gedacht, dass ein mehrfacher Mörder, Drogenhändler, Erpresser und Beziehungsbrecher dermaßen sympathisch sein kann, selbst dann, wenn es sich beim Leser nicht selbst um einen eiskalten Soziopathen handelt. Aber nein, Howard Linskey gelingt tatsächlich das Kunststück, seine Hauptfigur freundlich, großzügig, loyal und deren Handeln alternativlos wirken zu lassen. Das mag daran liegen, der er den größten Teil des Buches aus der Sicht Davids (und in der ersten Person) schildert und damit dessen Schritte erklärt. Nur einige Teile, die die Geschichte um andere Personen ohne Mitwirkung Davids vorantreiben, sind in der dritten Person verfasst. Diese sind nötig, um Situationen zu beschreiben, über die David nur spekulieren könnte und deren Fehlen das Buch um einige Spannungsspitzen beraubt hätte. Der einzige Wermutstropfen für mich persönlich war, dass Newcastle eher eine untergeordnete Rolle als Fassade für diesen wirklich gelungenen Thriller spielte, - und das hat diese schöne und interessante Stadt nicht verdient.

 

Fazit:

Ein Wolf im Schafspelz, oder umgekehrt. Sehr amüsant und bösartig, - der Typ, der Frauen fasziniert.

4 Sterne