Rezension

Ein spannender und kurzweiliger Fantasyroman

Die schlafenden Geister des Lake Superior
von Ben Aaronovitch

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Kimberley Reynolds, Spezialagentin des FBI für übernatürliche Geschehnisse, ist auf dem Weg nach Eloise, Wisconsin: Ein ehemaliger Kollege, der dort lebt, hat rätselhafte Ereignisse gemeldet, reagiert allerdings nicht mehr auf Kontaktaufnahmen. In Eloise angekommen, trifft Kimberley auf die Zerstörungen eines eigentlich unmöglichen Schneesturms – und der Exkollege ist spurlos verschwunden…

Persönliche Meinung: „Die schlafenden Geister des Lake Superior“ ist ein Urban Fantasy-Kurzroman von Ben Aaronovitch. Die Handlung spielt im „Die Flüsse von London“-Universum, ist aber ein Spin-off der Hauptreihe um Peter Grant, sodass man den Roman auch ohne Kenntnis der Reihe lesen kann. Protagonistin und Ich-Erzählerin der Handlung ist die FBI-Agentin Kim Reynolds, die schon den ein oder anderen Auftritt in der „Die Flüsse von London“-Reihe hatte und nun – nach den Begegnungen mit Peter Grant – die Expertin für übernatürliche Zwischenfälle beim FBI ist. Ähnlich wie in den Peter Grant-Romanen vermengt sich auch in „Die schlafenden Geister des Lake Superior“ Fantasy mit Krimi: So ermittelt Kim nicht nur im Fall des verschwundenen Exkollegen, sondern versucht außerdem herauszufinden, warum das Wetter in Eloise verrücktspielt – wobei beide Fälle mit einer schönen Portion Fantasy angereichert sind. Die Fantasy tendiert dabei diesmal leicht in Richtung Horror (Ohne zu viel spoilern zu wollen: Es gibt einige wirklich atmosphärische Szenen mit einem schönen Grusel). Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat: Durch die Perspektivierung von Kim wird das Universum der „Die Flüsse von London“-Reihe wieder ein Stück größer und erhält ein paar neue, interessante Aspekte hinzu. Die Handlung besitzt durch einige rätselhafte Momente eine schöne Spannungskurve und endet mit einem überraschenden Twist. Der Schreibstil von Ben Aaronovitch ist gewohnt flüssig und anschaulich; im Vergleich zu den Peter Grant-Romanen aber ein bisschen lakonischer, was ich aber nicht weiter schlimm fand. Insgesamt ist „Die schlafenden Geister des Lake Superior“ ein kurzweiliger und spannender Fantasyroman, der eine schöne Ergänzung der „Die Flüsse von London“-Reihe ist.