Der Geist der Ojibwe
Bewertet mit 5 Sternen
Klappentext:
Kimberley Reynolds ist Spezialagentin des FBI, zuständig für seltsame, übernatürliche und schlichtweg okkulte Dinge. Der rätselhafte Hilferuf ihres Exkollegen Henderson bringt sie nach Eloise, Wisconsin. Die Situation dort ist dramatisch: Ein Eistornado hat Gemeindeverwaltung und Polizeirevier in einen Trümmerhaufen verwandelt. Henderson ist spurlos verschwunden. Offenbar wurde er entführt – von etwas, das vielleicht kein Mensch war. Und das ist nur der Anfang …
Rezension:
Ein Ex-FBI-Agent ruft in der Zentrale an und nennt ein Codewort, das schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt wird. Nur in den Tiefen alter Akten ist herauszufinden, dass sich dieser Code einst auf übernatürliche Vorgänge bezog. Kimberley Reynolds, die heutzutage für derartige Fälle zuständig ist, reist ins winterliche Wisconsin, um mehr zu erfahren. Als sie dort eintrifft, befindet sich das Städtchen Eloise jedoch im Ausnahmezustand, denn ein Eistornado hat kurz zuvor das Verwaltungszentrum zerstört. Bevor Kimberley Hilfe anfordern kann, ist der Ort durch Schneemassen von der Außenwelt abgeschnitten. Und ihr Ex-Kollege Henderson ist verschwunden, wahrscheinlich entführt. Schnell wird Kimberley klar, dass hier wirklich Sachen vor sich gehen, die ihr britischer Kollege Peter als „Falcon-Vorfall“ bezeichnen würde.
Nachdem Ben Aaronovitch mit „Der Oktobermann“ bereits eine Rand-Geschichte aus seinem „Die Flüsse von London“-Universum rund um Peter Grants übersinnlichen Polizei-Alltag in Deutschland ansiedelte, steht diesmal Peters US-Kollegin Kimberley Reynolds, die in der Hauptreihe bereits einen Gastauftritt hatte, im Zentrum des Geschehens. Handlungsort ist die tief-winterliche Gegend am Lake Superior. Als Hintergrund des Vorkommnisses dienen indianische Legenden, die in Zusammenhang mit der europäischen Besiedlungsgeschichte der Gegend gebracht werden. Alles andere entspricht weitgehend dem aus dem Urban-Fantasy-Universum des Autors gewohnten Strickmuster. Die Darstellung der streng religiös erzogenen Protagonistin darf sehr wahrscheinlich als Parodie US-amerikanischer Lebensweisen und ‑anschuungen verstanden werden, wird dieses Thema ansonsten in dieser Reihenwelt doch nie thematisiert.
Wie in der Peter-Grant-Welt gewohnt, lässt der Autor auch hier die Protagonistin als Ich-Erzählerin aktiv werden. Der typische Humor kommt dabei natürlich nicht zu kurz. … und das der Fall geklärt wird, versteht sich wohl von selbst.
Fazit:
Auch dieser amerikanische Spin-off der Urban-Fantasy-Krimi-Reihe um Peter Grant erweist sich als so gelungen wie das Original.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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