Rezension

Ein richtiges Lesehighlight und für mich der bislang schönste Roman den ich in diesem Jahr gelesen habe.

Als ich erwachte
von Cynthia Swanson

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Kitty führt mit ihrer besten Freundin Frieda eine kleine Buchhandlung die nicht so gut läuft. 
Die Straßenbahn fährt nicht mehr durch ihre Straße und es gibt nicht soviel Laufkundschaft. Frieda möchte gern in einem Kaufhaus eine Buchhandlung aufmachen, doch das ist nicht ganz das was Kitty möchte.
Immer wenn Kitty einschläft erwacht sie als Katharyn Andersson, Frau von Lars Andersson und Mutter von ganz reizenden Kindern. Diese Welt fühlt sich genauso real an wie ihr wirkliches Leben und Kitty/Katharyn weiß nicht mehr wo sie lieber wäre.
Meine Meinung:
Meistens brauche ich etwas Zeit um mit einem Buch warm zu werden, aber diese Geschichte hat mich gleich gefangen genommen.
Cynthia Swanson hat so liebevolle Charaktere und zwei so unterschiedliche und gleichzeitig wundervolle Welten geschaffen, dass mir ganz warm ums Herz wurde. 
Als Leserin habe ich mich immer wieder gefragt welche Welt mir persönlich mehr zusagen würde: Die Welt in der ich ewig Single wäre und es außer der Arbeit in der eigenen, schlecht laufenden Buchhandlung nur meine beste Freundin, meinen Kater und meine Eltern gibt? Oder hätte ich lieber einen liebevollen, aufopfernden Mann, reizende (wenn auch anstrengende) Kinder und ein Leben mit weniger Geldsorgen?
Da ich durch und durch Mama, Ehefrau und Hausfrau bin würde ich mich natürlich für das zweite Leben entscheiden. 
Kitty kann sich aber nicht entscheiden, denn sie wird von eine Welt in die andere geworfen und weiß oft nicht was in den Phasen zwischendurch passiert ist. 
Sie landet dann immer verloren und verletzlich in den unterschiedlichsten Situationen. 
Die Zeiten mit Frieda wirken trotz des schlecht laufenden Geschäfts locker und lustig. Sie hat sich nebenbei das Ziel gesetzt dem Nachbarsjungen das Lesen beizubringen.
Das Leben mit Lars und den Kindern ist etwas schwieriger, denn sie sagt immer wieder, dass sie keine Ahnung von den Abläufen in dieser imaginären Welt hat. Teilweise kommt sie ihr so verrückt vor, dass sie über all das nur lachen kann. 
Trotz der Liebe von Lars und den Kindern fühlt man eine Schwere, denn Katharyn sieht oft nur die schlechten Dinge.
Die Geschichte mit einem ihrer Kinder hat mich ganz schön berührt und die Sache mit ihren Eltern hat mir am Ende doch noch ein Tränchen entlockt, weil das was dort passiert ist gerade auch in der Wirklichkeit geschehen ist.
Ich würde euch gerne mehr verraten, aber wenn ihr Romane über Familien, Tragödien, Freundschaften und Liebe mögt, dann müsst ihr das Buch unbedingt selbst lesen.
Fazit: 
Ein richtiges Lesehighlight und für mich der bislang schönste Roman den ich in diesem Jahr gelesen habe.