Rezension

Ein humorvoller Märchenfilm zum lesen

König Laurin - der Roman zum Film - Thilo

König Laurin
von Thilo

Bewertet mit 4 Sternen

Ein gelungenes Buch zum Film: Ein humorvolles Märchen zum lesen, mitzittern und mitlachen.

Zum Inhalt:

Theodor, der Sohn von König Dietrich, ist zwar schon sechzehn Jahre alt, sieht aber noch immer aus wie zwölf, denn er wächst einfach nicht mehr. Da hilft auch die Streckbank im heimischen Folterkeller nicht weiter. König Dietrich ist zutiefst enttäuscht, dass sein Sohn wohl kein großer Held werden wird. Doch da soll er sich gewaltig täuschen…

 

Meine Meinung:

„König Laurin“ ist ein Roman nach dem Drehbuch von Matthias Lang zum gleichnamigen Film, der bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden ist. Autor THiLO ist in der Kinderbuchwelt alles andere als ein unbeschriebenes Blatt: Er gehört zum festen Autorenstamm des ZDF-Kinderquiz „1, 2 oder 3“, hat bislang mehr als 20 Rahmengeschichten für die Sesamstraße erdacht und hat diverse Kinderbücher geschrieben (u.a. „Der Rostige Robert und elf zufällige Zufälle“, diverse TipToi- und Leserabe-Bücher).

 

Die Geschichte startet düster, spannend und auch ein bisschen gruselig im Folterkeller der Burg. Bereits hier kreiert Autor THiLO eine wirklich tolle Atmosphäre. Wer jetzt befürchten sollte, dass die Handlung zu brutal für die offizielle Leseempfehlung ab 8 Jahren sein sollte, den kann ich an dieser Stelle schnell beruhigen: Schnell löst sich diese düstere Szene mit viel Humor auf. Von da an entspinnt sich eine märchenhafte Story um Themen wie Freundschaft, Vertrauen, Mut und Ehrlichkeit. Eine schöne Parabel halt, ganz wie es sich für ein Märchen gehört. Natürlich dürfen hierbei fiese Schurken, spannende Ritterturniere und natürlich auch ein schönes Burgfräulein nicht fehlen. Fantastische Elemente kommen mit den namensgebenden Zwergenkönig Laurin und magischen Gegenständen ins Spiel und runden die Geschichte schön ab. Junge Leser ab 8 werden hier eine ganze Menge Spaß und Spannung finden, insbesondere auch durch den lockeren und humorvollen Schreibstil des Autors („Der stolze Kunibert konnte zwar kämpfen wie ein Ochse, zielte aber leider wie ein besoffener Iltis“; S. 108).

 

Selbstverständlich merkt man der Geschichte an, dass es sich „nur“ um ein Buch zum Film handelt und Autor THiLO hierdurch in der eigenen Kreativität sehr stark beschnitten wurde. Stellenweise kommt deutlich zum Vorschein, dass er versucht hat, manche „Gags“ aus dem Film auch in das Buch hinüberzuretten. Dies ist manchmal durchaus gut gelungen, an anderen Stellen wirkt es z.T. doch etwas zu holprig. Insgesamt ist aber ein gutes und unterhaltsames Märchenbuch zum Film dabei herausgekommen, das für mehrere Stunden beschwingten Lesespaß sorgt.

 

Die Charaktere sind sehr ausgeprägt und vielfältig, sodass für jeden Leser wohl der richtige Lieblingscharakter dabei sein dürfte, wie z.B. der pfiffige Protagonist Theodor, die handfeste Grafentochter Similde, die auch mal wie ein Rohrspatz schimpfen kann („Manche Sätze waren so unanständig, dass sogar das Pony rot wurde und ein paar neue, interessante Schimpfworte lernte.“; S. 139) oder der einsame Zwergenkönig Laurin („Eins, zwei, drei, ganz viele“ – S. 149).

 

FAZIT:

Ein gelungenes Buch zum Film: Ein humorvolles Märchen zum lesen, mitzittern und mitlachen.