Rezension

Ein hübsch verpackter Gedankenanstoß

Wir werden jung sein -

Wir werden jung sein
von Maxim Leo

Bewertet mit 4 Sternen

Wie wäre es, wenn man nach belieben jünger werden könnte? Kann man so ein Medikament einfach auf die Menschheit loslassen?

In der Berliner Charité wollte man ein Herzmedikament entwickeln und musste feststellen, dass bei den Probanden erstaunliche Nebenwirkungen auftreten. Ihr biologisches Alter hat sich plötzlich um 8 Jahre verjüngt.

Immobilienmogul Wenger hatte eigentlich mit seinem Leben abgeschlossen, als plötzlich alle seine körperlichen Beschwerden zu verschwinden scheinen. Dem 17jährigen Jakob kommt die Verjüngung nicht so gelegen. Er, hat endlich eine Freundin, aber sein Körper reagiert nicht mehr so, wie er sollte.

Wir erleben mit, wie die ersten vier Probanden damit fertig werden. Plötzlich jünger zu sein, muss man erst einmal verarbeiten, das eröffnet neue Perspektiven und ändert die Lebensplanung komplett. Das bekommt man plausibel und einfühlsam vorgeführt. Wir schauen in die Köpfe dieser vier repräsentativen Versuchspersonen. Und dann gerät das Ganze auch noch an die Öffentlichkeit.

Maxim Leo spielt hier ein Szenario durch, was sich manch einer wünschen mag, was aber auch weit größere Auswirkungen hätte, als man sich vorstellt. Ein einziges Medikament könnte die Welt, wie wir sie kennen, komplett verändern. Das ruft die Politik, die Wirtschaft, die Ethikkommission und sogar Aktivisten auf den Plan.

Die Geschichte ist höchst originell, unterhaltsam und mit leisem Humor erzählt. Hier bekommt man ein schweres Thema federleicht verpackt. Vielleicht geht es hier und da ein wenig zu glatt. Das ganz große Fass macht der Autor nicht auf. Aber ein hübsch verpackter Gedankenanstoß auf die Problematik ist es schon. Ich habe es sehr gerne gelesen.