Rezension

Ein gutes Buch, aber nicht ganz meins

Love Alice - Nataly Elisabeth Savina

Love Alice
von Nataly Elisabeth Savina

Äußeres Erscheinungsbild:
Das Cover ist so hübsch. Zu sehen ist Cherry, auch das kleine Detail, wie ihre Nagellackfarbe wurde übernommen.
Auch der Titel ist sehr schön und er stammt aus dem letzten Drittel des Buches, nach dessen Lesen er auch endlich Sinn macht.
Noch etwas, was mir aufgefallen ist: Ich finde, dadurch, dass das Buch recht dünn ist, ist die Dicke des Klappenbroschurs zu dick. Die Seiten lassen sich nur sehr schlecht aufschlagen und dann ist es auch echt anstrengend, das Buch bei der Dicke offenzuhalten (die Arme werden doch recht schwer und trüben die Lesefreude etwas). Ich bin jemand, der Bücher (besonders Taschenbücher und Klappenbroschurs) recht vorsichtig liest um die Anzahl der Leserillen minimal zu halten. Doch hier müsste man das Buch zum optimalen Lesegenuss sehr weit und sehr stark "aufbiegen" und damit würde man definitiv Leserillen bekommen.

Eigene Meinung:
Ich habe das Cover gesehen und das Buch ist direkt auf meiner Wunschliste gelandet. Als es dann eine Leserunde dazu auf LB gab, musste ich sofort mein Glück versuchen und siehe da, es hat geklappt. Darüber habe ich mich sehr gefreut, besonders da ich im Nachhinein festgestellt habe, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis doch recht schwach ist. 160 Seiten für rund 13€? Das finde ich doch etwas überteuert.

In diesem Buch geht es eher um die Gefühle der Mädchen als um eine groß ausgefeilte Handlung. Die Ideen, die die Autorin hatte bezüglich allem was die beiden Mädchen erleben finde ich wahnsinnig gut.

Wie bereits gesagt ist die Handlung eher auf Emotionen und Verhalten gerichtet, doch zum Ende hin, kommt dann eine Handlung auf, die sich bereits hier und da erahnen ließ.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und mitreißend und die Seiten flogen nur so dahin. Es ist alles sehr flüssig zu lesen und es passt alles perfekt in einander. Nataly Savina hat sich wirklich Gedanken um das, was sie geschrieben hat, gemacht. Ich finde auch, dass sie den perfekten Mittelweg zwischen zu sehr und zu wenig detailliert gefunden hat.

In dem Buch bekommt man zwei Hauptcharaktere: Alice und Cherry.
Für Alice (wunderschöne Name nebenbei) habe ich von Anfang an Sympathien gehegt. Ich meine, ihre Mutter scheint sehr exentrisch zu sein und scheint zu sehr in ihrer eigenen Welt zu leben. Alice kommt da zu kurz und kann ja gar nicht irgendwo Wurzeln schlagen. Sie hat so was einsames und distanziertes, aber dennoch liebes, was mir gut gefällt. Im Endeffekt weiß ja gar nicht so wirlich wer sie ist.
Cherry ist sehr geheimnisvoll. Sie erscheint mir manchmal sehr abweisend und kühl und auch ihre Stimmungsschwankungen und extremen Einfälle finde ich doch etwas zu viel. Mit Cherry kann ich nicht ganz so viel anfangen, wenn ich ehrlich bin. Ich kann ihren Charakter und ihr Verhalten nachvollziehen und ihre Schicksalsschläge finde ich auch sehr schlimm, doch irgendwie fand ich ihr Verhalten manchmal doch sehr problematisch. Ich glaube, Cherry war mir zu extrem.

Das Ende hingegen fand ich sehr gelungen, unvorhergesehen und absolut spannend zu lesen. Alice tat mir am Ende schon sehr leid. Was Cherry passiert ist, ist natürlich schon sehr schlimm, doch da ich keinen großen Draht zu ihr fand, habe ich nicht allzu sehr getrauert.
Jedoch finde ich sieht man Cherrys leicht manipulierendes Verhalten auch darin, dass Alice so sein will wie sie. Das gibt dieser Freundschaft einen etwas bitteren Nachgeschmack, denn eine Freundschaft sollte gleich sein und Cherry hatte meiner Meinung nach mehr Einfluss auf Alice als andersherum.

Fazit:
Alles in allem hat mir das Buch gefallen, aber dieses gewisse Etwas hat mir persönlich gefehlt. Das Buch ist wirklich gut, vielleicht nur nicht ganz meins. Mit Cherry konnte ich mich persönlich nicht identifizieren und das haut bei einem so kurzen Roman mit nur zwei wichtigen Personen, dass sehr auf Gefühlen basiert, schon rein.
Aber die Schreibweise finde ich absolut gelungen und ich werde bestimmt später noch einmal etwas von Frau Savina lesen.