Rezension

Ein guter Psychothriller, für mich persönlich jedoch mit einigen Schwächen

Das Dorf
von Arno Strobel

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Panik, Todesangst – das ist es, was Bastian Thanner in der Stimme seiner Freundin hört, als sie ihn völlig unerwartet anruft. Fast drei Monate ist es her, dass Bastian Anna zuletzt gesehen hat, als sie Hals über Kopf und ohne Erklärung einfach verschwunden ist. Jetzt braucht sie dringend seine Hilfe, sie bangt um ihr Leben. Bastian macht sich sofort auf die Suche nach Anna und gelangt in ein Dorf an der Müritz, das ihm von Anfang an unheimlich ist. Überall deuten Spuren auf Anna, doch niemand kann oder will ihm weiterhelfen. Bis zu dem Abend, als Bastian Zeuge einer schrecklichen Zusammenkunft wird. Und auf den Mann trifft, der genau weiß, was mit Anna geschehen ist …

Meine Meinung:

Der Thriller an sich hat mir recht gut gefallen, gerade weil er psychologisch sehr viel zu bieten hat. Arno Strobel führt den Leser auf viele Irrwege und kaum hat man gedacht, man hätte einen Weg hinaus gefunden, erscheint schon ein neuer, nebulöser Weg, von dem man absolut nicht einmal ahnen könnte, wohin er führen mag.
Soweit, so gut. Was für mich jedoch anfangs sehr spannend war, wurde mir so ab der Mitte des Buches etwas zu viel des guten. Mehr möchte ich gar nicht darauf eingehen, da ich nichts über den Inhalt verraten möchte.
Nur soviel -  Verwirrungen und Irrwege, Morde, Nervenkitzel und Spannung gehören für mich absolut in einen (Psycho)Thriller, aber irgendwann hatte ich beim Lesen das Gefühl, das ich mich selbst im Kreis drehe, nicht wissend, was ich nun ernst nehmen soll und was nicht. Gut, natürlich gibt es zum Ende hin immer die mit Spannung erwartete Auflösung, aber auch diese warf für mich zu viele ungeklärte Fragen auf. Das hätte gerne noch viel ausführlicher sein können, damit der Nebel noch etwas mehr gelichtet werden würde. Das Ende war für mein Empfinden sehr unrund.

Die Hauptfigur Bastian Thanner, blieb mir auch die ganze Zeit fremd und charakterlich sehr blass - was sicher auch mit der Story an sich zusammen hängt - aber mir fehlte irgendwie der Reiz, mit ihm mit zu fiebern. 

 

Fazit:

Der Plot und die Story dahinter haben mir sehr gut gefallen, Spannung war auch gegeben. Keine Frage. Doch irgendwann wurde vieles für mich nur noch unglaubwürdig, was sicher teilweise so gewollt war, aber für mich  persönlich verabschiedete sich dadurch der Reiz an der Geschichte.
Die Auflösung war zu schnell erzählt und beantwortete nicht alle Fragen.

Leseempfehlung?
 Ja, die würde ich dennoch aussprechen, denn wie ich schrieb, das zu viel an Verwirrung, traf vielleicht nur nicht so ganz meinen persönlichen Geschmack.