Rezension

Ein Buch zum entspannen und Träumen

Vom anderen Ende der Welt - Liv Winterberg

Vom anderen Ende der Welt
von Liv Winterberg

Bewertet mit 4 Sternen

Als ihr Vater stirbt, bricht für Mary eine Welt zusammen. Ihr Vater, ein anerkannter Biologe und Forscher hat sie in ihrem Bestreben, mehr zu lernen, als für eine Frau im 18. Jh. Üblich, immer unterstützt und gefördert. Nun lebt sie bei ihrer Tante, deren einziges Ziel es ist, für sie eine gute Partie zu finden. Da Mary sich ein Leben als Mutter und Hausfrau unvorstellbar ist, sieht sie ihren einzigen Ausweg darin, sich als Mann zu verkleiden und an Bord eines Forschungsschiffes als Assistent des Biologen Sir Carl Belham anzuheuern. Nun endlich hat sie die Möglichkeit um die Welt zu reisen.

Der Großteil des Romans beschreibt sehr anschaulich das Leben an Bord eines Forschungsschiffes, welches mit allerlei Entbehrungen zu kämpfen hat. Dabei beschönigt die Autorin nichts. Leider neigt sie im letzten Drittel des Buches ein wenig zum Kitsch, vor allem in den Beschreibungen der sogenannten „Naturvölker“. Ein kleiner weiterer Kritikpunkt ist für mich die Beschreibung des Charakters Marys. Zum Teil waren mir ihre Entscheidungen nicht schlüssig und ich konnte mich schlecht in sie hineinversetzen.

Dennoch das Buch ist wirklich lesenswert, liest sich schnell. Die Kennzeichnung der Gedanken der Protagonisten durch kursive Schreibweise fand ich persönlich übertrieben, aber wie gesagt ein schöner Roman zum Entspannen.

Das der Roman auf dem Leben der französischen Botanikerin Jeanne Baret beruht, verleiht in meiner Meinung nach ein wenig extra Würze.