Rezension

Ein Buch für Action-Film-Liebhaber - leider nichts für mich

Nacht im Central Park
von Guillaume Musso

Inhalt
Alice und Gabriel wachen aneinandergefesselt auf einer Parkbank im Central Park in New York auf. Aber wie sind sie dort hingekommen, wo sie doch am Vorabend noch mit Freundinnen auf den Champs-Elysees ausgegangen und er in Dublin ein Konzert als Jazzpianist gegeben hat? Wie konnte das geschehen? Und von wem stammen die Blutflecken auf Alice T-Shirt? Wieso trägt sie eine Waffe bei sich, der eine Kugel fehlt? Alice und Gabriel gehen diesen Fragen auf den Grund … 

Meine Meinung
"Nacht im Central Park" ist rasant und temporeich wie ein Action-Film. Ab der ersten Seite lässt Musso seinem Leser keine Sekunde zum Luftholen, sondern nimmt ihn sofort mit auf die Antwort nach der alles entscheidenden Frage: Wie sind Alice und Gabriele in so kurzer Zeit und an Handschellen gekettet nach New York gekommen? Wie er das tut ist spannend, aber leider auch teilweise so unglaubwürdig und unlogisch, wie es in Action-Filmen nun mal so ist. Es ist nicht so, dass man das Buch nicht gut lesen kann – nein, da würde ich dem Autor Unrecht tun, aber wie er seine Geschichte spinnt, ist teilweise an den Haaren herbei gezogen. Vor allem das Ende mit der Auflösung ist für mich zu viel des Guten gewesen und hat mich enttäuscht zurück gelassen.

Auch seine Figuren konnten mich nur bedingt überzeugen. Alice ist Polizistin, was sie auch ständig betont. Außerdem ist sie zornig, zickig und unüberlegt – also nicht gerade ein Sympathieträger. Eine ihrer übermotivierten Aktionen haben zu einem bitteren privaten Verlust geführt, der sie jedoch nicht geändert hat, sondern noch zorniger werden lies (wenn das überhaupt möglich ist). Hier hätte ich es schön gefunden, wenn der Autor eine echte Veränderung ihres Charakters eingearbeitet hätte. So konnte man teilweise nur den Kopf schütteln, weil sie scheinbar nichts dazu gelernt hat.

Gabriel hingegen scheint ein wenig ominös und man ahnt als Leser, dass er etwas verbirgt. Dennoch war er mir von beiden der sympathischere, weil er nicht ganz so kopflos durch die Gegend ging, sondern sich Gedanken über die nächsten Schritte gemacht hat.

Gelungen finde ich, dass Musso seine Geschichte in zwei Handlungssträngen erzählt. Einerseits begleiten wir Alice und Gabriele bei ihren Ermittlungen, andererseits springt das Geschehen ein paar Jahre zurück und wird aus der Sicht von Alice erzählt, die uns Teil ihres Lebens werden lässt.

Fazit
"Nacht im Central Park" ist ein Buch, welches Action-Fans gefallen dürfte. Es ist rasant, temporeich, wenn auch nicht unbedingt logisch und glaubwürdig. Von mir gibt es deshalb leider nur 2 von 5 Sternen.