Rezension

Ein Beruf wie kein anderer.

Den Kopf hinhalten -

Den Kopf hinhalten
von Jens Rosteck

Bewertet mit 5 Sternen

Bei der Berufsbezeichnung Henker denkt man meist ans Mittelalter und längst vergangene Zeiten. Aber der Beruf reicht viel weiter in unsere moderne Zeit hinein.

Dieses Buch schildert den Lebensweg von Rupert Beaufort, dem  Spross einer erfolgreichen britischen Scharfrichter-Dynastie. 

Auf der anderen Seite lernt man den italienischen Künstler Sandro Magazzano kennen. Ein vielversprechendes Talent, der für seine Musik lebt. Als die Leiche  seiner Geliebten gefunden wird, erklärt er sich selber zum Mörder, obwohl er unschuldig ist.

Und so führt das Schicksal die beiden Männer zusammen.

Der Autor hat beide Leben abwechseln in Szene gesetzt und ausführlich charakterisiert. Für Rupert ist sein Beruf auch Berufung, aber auch er ist ein Mensch mit Gefühlen. Er übt sein Amt gewissenhaft aus und sieht in den Verurteilten auch immer den Menschen. 

Zwei Schicksale in den Fünfziger Jahren in England, auf tragische Weise miteinander verbunden.  Das Buch hat mich sehr berührt und auch die Frage nach dem Sinn der Todesstrafe aufgeworfen. Kann man diesen Beruf wirklich mit seinem Gewissen vereinbaren? Sehr interessant war auch der Blick auf sein Umfeld, wie die Gesellschaft darauf reagiert. Wer möchte schon mit einem Henker befreundet sein?