Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Ein berührendes Buch über drei sehr ungleiche Geschwister

Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke - Karen Joy Fowler

Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke
von Karen Joy Fowler

Als sie beide fünf Jahre alt sind verschwindet Rosemarys Schwester Fern über Nacht - die genauen Umstände werden totgeschwiegen und treiben unwiederbringlich einen Keil in ihre Familie. Wenige Jahre später verlässt auch ihr großer Bruder Lovell sein Elternhaus ohne ein Wort. Jahre später studiert Rosemary orientierungslos vor sich hin, als die Tagebücher ihrer Mutter und das unerwartete Auftauchen ihres Bruders, der inzwischen vom FBI gesucht wird, die Erinnerungen an Fern und die Umstände ihres Verschwindens wieder heraufbeschwören.

Das Buch beginnt, wie von Rosemary angekündigt, in der Mitte der Geschichte und erst ganz langsam erfährt man etwas über Rosemarys Kindheit - und über Fern, ihre ungewöhnliche Schwester. Auf der verzweifelten Such nach einer eigenen Identität entführt uns Rosemary in eine Familien- und Selbstfindungsstory, die ihresgleichen sucht. Teil eines früheren Forschungsprojektes ihres Vaters, hat sie immer noch mit den Erfahrungen in ihrer Kindheit zu kämpfen und findet keine Platz in der Gesellschaft.

Dieser Roman führt einem vor Augen, wie wenig wir uns doch von unseren Mitwesen auf dieser Erde unterscheiden, wenn man das Augenmerk von den Unterschieden weg auf die Gemeinsamkeiten lenkt. Ein zum Nachdenken anregendes Buch mit einem Ende, das überzeugt.