Rezension

Ein außergewöhnliches Setting mit einer taffen Protagonistin

Das Mädchen aus Feuer und Sturm - Renée Ahdieh

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
von Renee Ahdieh

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mariko soll den Sohn des Kaisers heiraten. Auf dem Weg wird sie jedoch angegriffen und entkommt gerade so mit ihrem Leben. Nun ist sie auf sich allein gestellt und möchte herausfinden, wer sie tot sehen möchte. Dabei verliert sie nicht nur ihr Herz auf der Suche nach der Wahrheit, sondern deckt Unglaubliches auf...  

Von Renée Adieh habe ich bereits die „Tausend und eine Nacht“ Reihe gelesen und mochte sie total gerne. Der Schreibstil ist sehr außergewöhnlich und ich kann nur empfehlen, sich vorher die Leseprobe durchzulesen, denn es wird nicht jeden ansprechen. Das Setting ist asiatisch angehaucht, was auch die Namen widerspiegeln.
Das Cover ist zwar nicht so auffallend, aber dennoch wunderschön! Es ist ein einem leichten rosa Pastellton gehalten und das Mädchen soll wahrscheinlich Mariko darstellen.

Anfangs hatte ich etwa Schwierigkeiten durch dem Schreibstil in die Geschichte reinzukommen. Ich brauche meistens immer etwas Zeit, aber danach hat es mir sehr gut gefallen. Das ganze Buch und somit auch das Setting erinnerten an Japan und somit gab es auch ein paar Fachbegriffe, die einen nichts sagen. Am Ende des Buches werden diese im Glossar aber auch erklärt, sodass man dort nachschauen kann. Es wird öfters zwischen der Perspektive von Mariko und ihrem Bruder Kenshin gewechselt, allerdings bleibt Mariko mehr im Vordergrund. Ab und zu wird aber auch aus der Sicht von Ökami geschrieben.

Bei Mariko war ich mir anfangs unsicher, ob ich sie überhaupt sympathisch finden würde. Denn auf dem Klappentext steht, dass sie ihr Schicksal hinnimmt, als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll. Nach einigen Seiten habe ich sie dann doch ins Herz geschlossen. Sie ist eine Kämpferin, was sie durch zahlreiche Taten beweist und zudem auch sehr mutig. Sie ist die Tochter eines Samurai, doch trotzdem hat sie keinerlei Kampferfahrungen, was schon etwas enttäuschend war. Trotzdem mochte ich ihre Charakterentwicklung, denn durch zahlreiche Ereignisse entwickelt sich ihre Persönlichkeit stetig weiter! Wer starke Protagonistinnen mag, ist hier definitiv richtig!
Natürlich ist hier eine kleine Liebesgeschichte vorhanden. Ökami, auch als Wolf bekannt, ist Mitglied des Schwarzen Clans und ich konnte ihn mir richtig gut vorstellen. Sein Charakter ist einzigartig und ich kann behaupten, jemanden mit solchen Charakterzügen noch nie zu vor gelesen zu haben. Ihn kann man nicht ganz einschätzen, jedoch merkt man, dass er ein gutes Herz besitzt. Die Liebesgeschichte hat meiner Meinung nach nicht zu viel Platz eingenommen, da die Haupthandlung nicht in den Hintergrund gerückt ist.

Die Haupthandlung bezieht sich auf den Schwarzen Clan, welcher nur aus Männer besteht. Somit ist es eine große Herausforderung für Mariko zu verbergen, dass sie eigentlich eine Frau ist. Die Nebencharaktere waren sehr gut ausgearbeitet und ich hatte recht schnell ein paar Favoriten. Durch den Bruder von Mariko, Kenshin, lernt man auch Personen aus dem Umfeld von dem Kaiser kennen. Er ist auf der Suche nach seiner Schwester und gerät somit in ein Netz aus Intrigen.
Marikos Ziel ist es hingegen denjenigen zu entlarven, der sie tot sehen möchte und muss zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden. Dabei schafft die Autorin es immer wieder Spannungen aufzubauen und überraschende Wendungen gibt definitiv genug. Das Ende war richtig fies und macht neugierig auf den zweiten Band, welchen ich unbedingt lesen muss! Es gibt ein paar Andeutungen auf Magie, die im Folgeband wahrscheinlich näher erläutert werden.

Fazit: Mit ihrem außergewöhnlichen Schreibstil und dem asiatischen Touch konnte mich die Autorin überzeugen. Die Protagonistin war mir sympathisch und besonders das Ende macht neugierig auf den zweiten Teil. Es ist noch etwas Luft nach oben, deswegen gibt es von mir 4,5 Sterne!