Rezension

Dystopie made in Kölle :-)

Zone 5 - Markus Stromiedel

Zone 5
von Markus Stromiedel

Ein durchaus mögliches Szenario hat Markus Stromiedel in seinen Thriller gepackt. Mich hat das Buch sofort begeistert.

Inhalt: Um 2060 ist Deutschland in Zonen aufgeteilt. Auch Köln ist eine geteilte Stadt, abhängig von einem indischen Pharmamulti, geschieden in streng voneinander abgeschottete Bezirke. Die Reichen leben in luxuriösen Bereichen im Stadtzentrum, während jenseits der Grenzmauern die Armen in den Slums um ihr Überleben kämpfen. Alex, eine junge Frau aus der Zone 4, begehrt gegen das System auf. Ihre lebensbedrohlich erkrankte Zwillingsschwester braucht ein Medikament, das es nur in der ersten Zone gibt. Der Versuch, dort dieses Medikament zu beschaffen, wird Alex zum Verhängnis. Sie wird gefasst – auf unerlaubten Grenzübertritt steht die Todesstrafe. David, ein junger privilegierter Anwalt der Zone 1, übernimmt ihre Verteidigung und setzt eine Eskalation in Gang, mit der niemand gerechnet hat …

Markus Stromiedel skizziert in seinem Buch ein dunkles Szenario über Deutschland in der nahen Zukunft.
Als Ort hat er sich Köln ausgesucht. Für mich als Wahl-Kölner natürlich schon ein klarer Pluspunkt.
Dem Autor geht es in seinem Buch besonders darum, wie es gelingen kann, autoritäre Regime aus den Angeln zu heben.
Ein spannendes Thema, das sehr gut ausgearbeitet worden ist.

Ein klarer Vorzug ist auch der hohe Grad an Authentizität, der hier klar zum Vorschein kommt. Ich konnte mir sofort bildhaft die verschiedenen Plätze in Köln vorstellen und war mittendrin in der Geschichte.
Gleichzeitig merkt man auch sofort, dass Markus Stromiedel sehr genau recherchiert hat, denn sein entwickeltes Szenario ist nicht einfach nur fiktiv. Manche Vorgänge kann man sich in ferner Zukunft tatsächlich so vorstellen.

Die Figurenzeichnung ist gelungen und es werden nicht einfach Superhelden erschaffen, sondern die Hauptprotagonisten müssen an ihre Grenzen gehen und sich hohen Belastungen stellen.

Insgesamt konnte mich "Zone 5" absolut überzeugen. Für jemanden, der eigentlich gar keine Dystopien liest, fühlte ich mich sehr gut unterhalten.