Rezension

Dystopie in Köln

Zone 5 - Markus Stromiedel

Zone 5
von Markus Stromiedel

Bewertet mit 3 Sternen

Als ich "Zone 5" verlost habe, habe ich es schon gesagt: der Klappentext erinnert mich ein bisschen an "Die Tribute von Panem". Aber nur weil die schönste Stadt Deutschlands in Zonen geteilt ist, kann man noch lange nicht von "Die Tribute von Panem op kölsch" sprechen.
Markus Stromiedel hat es geschafft mich zu überraschen. Er hat eine glaubwürdige und erschütternde Dystopie erschaffen, die ein Leben schildert, das ich mir in vielen Aspekten deutschland- und europaweit in einigen Jahrzehnten so vorstellen kann. Mit jeder Menge Hightech und verrückten Gadgets, die das Leben erleichtern sollen. Und noch mehr Unterdrückung und Überwachung der Bevölkerung.
Der europäische Präsident und einige große, globale Firmen unterdrücken die Bevölkerung. Alles für den Profit.
Aber ich muss auch sagen, dass man das alles so schon mal gelesen oder in Filmen gesehen hat. Außer, dass der Dom einstürtzt und jedem Kölner das Herz gebrochen wird.
Alles in allem finde ich das Buch ambitioniert, aber auch ein Stück weit vorhersehbar. Richtige Spannung oder Momente, in denen mich die Story überrascht hat, gab es nicht. Beim Lesen kam bei mir leider auch nicht viel rüber, es fehlte ein "Leseflow". Klar, was geschildert wird ist schrecklich, aber die Stimmung kommt bei mir nicht an. Die Figuren haben mir nicht genug Tiefgang und werden, obwohl 460 Seiten dick, nur angekratzt. 
To be continued...

Fazit:
Markus Stromiedel liefert gute Ideen und wirft vor der Kulisse meiner Heimatstadt den Schatten auf eine mögliche finstere Zukunft, die uns bevorstehen könnte. Aber es fehlt mir an Innovationen und Spannung. Überhaupt wirkt "Zone 5" nicht fertig.