durchschnittlich
Bewertet mit 3 Sternen
The second Princess gibt bereits einen Hinweis darauf, worum es in der Geschichte geht. Nachdem die eigentliche Thronanwärterin ausfällt, muss die Zweitgeborene herhalten und ihr eigentlich entspanntes Dasein wird auf den Kopf gestellt, weil die Eltern, der Hof, die Etikette, das Volk plöztlich von ihr anders erwarten.
Ja, Heldinnen dürfen gerne wachsen an ihren Aufgaben und müssen nicht gleich Heldinnen sein. Aber Saphina war leider für mich über weite Strecken einfach nur nervig und mit eigenem Teenie-Unsinn beschäftigt. Einerseits war sie unreif und eine verwöhnte Göre, andererseits fehlte mir ein Gespür für ihre Untertanen, für ihre Mitmenschen. Das so jemand herrschen soll, hat mich gestört. Diese Unzufriedenheit mit der Hauptperson wurde auch dadurch verstärkt, dass der Erzählstil nicht viel Facetten hergab - auch bei den anderen Darstellern wurde fast durchgängig eher eindimensional gearbeitet.
Ganz allgemein krankte die Story daran, dass das Augenmerk wohl tatsächlich auf 12järigen Leserinnen lag. Es war mir zu kindlich und zu wenig differenziert. Ja, es gab ein paar nette Ansätze - vor allem die düsteren Aspekte haben mich angesprochen. Dennoch ging mir weder die Gefahr noch die Liebe unter die Haut. Beides blieb oberflächlich.
Ich lese oft All-Age-Fantasy wie z.B. Bardugo oder Blazon und finde, man darf ruhig etwas anspruchsvoller schreiben. Das schadet auch bei einer jugendlichen Hauptzielgruppe nicht. Hier fehlte mir etwas.