Rezension

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Dreamless - Rapider Absturz

Göttlich verloren - Josephine Angelini

Göttlich verloren
von Josephine Angelini

Bewertet mit 2 Sternen

Diese Rezension verrät einige Inhalte!

Vom ersten Teil konnte ich noch sagen, dass er einige Schwachstellen besitzt, man ihn aber lesen konnte, da er ganz gut unterhält. In der Fortsetzung "Göttlich verloren" trifft die erhoffte Verbesserung jedoch nicht ein, im Gegenteil. Ich hatte eher den Eindruck je mehr ich las, desto bescheuerter wurde es. Zwar quält man sich nicht durch die Seiten, von Spannung könnte man durchaus sprechen, allerdings grenzt dieser zweiter Teil inhaltlich an mehr Schrott, als an guten Lesestoff. Ich habe sovieles an dieser Fortsetzung rumzumäkeln, dass es kein Wunder ist das ich nicht mehr als zwei Sterne vergeben kann.

Orion. Tja was soll ich dazu sagen? Dreiecksbeziehungen kommen leider bei vielen LeserINNEN sehr gut an, also bauen es die AutorINNEN immer und immer wieder in Romane ein. Ein Mädchen zwischen zwei männlichen Prachtexemplaren. Hin und hergerissen. Würg!

So auch in "Göttlich verloren". Da Dreiecksbeziehungen immer nach demselben Schema ablaufen, sieht diese hier nicht anders aus. Orion sieht hammergut aus, ist ein wahnsinns Kämpfer und würde (wie Lucas) für Helen sterben und sie liebt beide so sehr, dass auch sie ebenfalls für beide sterben würde. Man weiß allerdings ganz genau für wen sie sich entscheiden wird, da Lucas ja im Grunde Paris ist. Jeder Leser, mit nur ein bisschen Grips im Hirn, wird beim Lesen wissen: Wozu das Ganze? Es ist doch sonnenklar wer's wird.

"Helen sank fassungslos auf den Wannenrand. Seine Entscheidung verdammte Orion zu einem Leben auf der Flucht ohne zuhause, ohne Familie. Er war bereit das alles zu ertragen - für sie."
Geht's noch schlechter? Helen wurde mir immer unsympathischer. Nicht nur, weil sie mama-theresa-herzensgut, every-bodys-darling und gleichzeitig strohdoof ist, nein sie ist auch noch unbesiegbar.

Helen ist das Gesicht (das WAHRE Gesicht, die WAHRE Helena), die Auserwählte, die Prinzessin, eine Rogue, kann Blitze erzeugen, Fliegen, rennen wie der Blitz, besitzt einen Cestus, sie kann beliebig in die Unterwelt reisen und wieder hinaus, in der Unterwelt braucht sie nur einen Wunsch aussprechen und TADAA es geschieht.... verdammt sovieles AUF EINMAL?! Es hat mich extrem gestört, dass die Figuren gleichzeitig sovieles aufeinmal sind. Gab es eigentlich etwas was Orion nicht in sich vereinte??? Zeus, Poseidon, Hermes, Rom, Athen, Erbe des Aenas... Schlecht! Einfach nur dermaßen schlecht!

Die Autorin gestaltet ihre Liebesgeschichte so hirnlos, dass man nicht weiß ob man lachen oder weinen soll. Helen und Lucas dürfen nicht zusammen sein, weil sie verwandt sind bzw glauben verwandt zu sein, gott woher kenn ich das bloß? Hachja sie dürfen nicht zusammen sein, aber sie wollen es doch sooo gerne, welch Drama, welch Drama. Die Chroniken der Unterwelt lassen grüßen. Als Leser spürte ich genau was die Autorin damit bezwecken wollte, nur war es mir TOTAL SCHNUPPE, wie sehr Helen und Lucas leiden. "Sogar der Meter Abstand, der sie voneinander trennte, war unerträglich." Oh, bitte -.-

Die Handlung, obwohl sie nicht langweilt, war meiner Meinung nach einfach nur vollkommen bescheuert. Hallo, das Böse war im Grunde ne Ameise? Ares der Kriegsgott stinkt und ist ein Irrer? Das Ritual der Blutbrüderschaft war im Grunde kein Ritual, sondern eigentlich nur blöd gelaufen? Ups unser Blut hat sich vermischt, hoppla wir sind Blutsbrüder, so ein Mist jetzt gibt's Krieg?! Sorry, da hat es sich die Autorin zu leicht gemacht.

Nee tut mir leid, ich fands grottig und sehe keine Hoffnung für den dritten Band. Meine Prognose: Helen wird zwischen Orion und Lucas hin und hergerissen sein, sich dabei natürlich ganz schrecklich fühlen, nebenbei die Götter des Olymp bezwingen, bis Daphne endlich mit ihrer Bombe rausplatzt. Matt kommt mit Ariadne zusammen, Jason und Clair sind happy, Jerry und Kate heiraten, Helen entscheidet sich für Lucas, für Orion finden wir sicherlich och irgendwen und alle leben glücklich bis an ihr Ende.

Wer hier volle fünf Sterne vergibt, hat in seinem Leben noch nie ein gutes Buch gelesen!

"Zu wissen, was man will, und das Selbstvertrauen zu haben, es laut auszusprechen, gehört zu den schwierigsten Dingen im Leben."

Kommentare

Cthulhu kommentierte am 22. Dezember 2013 um 19:07

Gut gesagt! Selten wurde die griechische Mythologie so schamlos in Kitsch ertränkt wie hier.