Rezension

Dieses Buch hat mich geflasht

Someone New - Laura Kneidl

Someone New
von Laura Kneidl

Die Geschichte:

Micah zieht aufgrund ihres Studiums in ihre erste eigene Wohnung. Dort lernt sie ihre Nachbarn kennen unter anderem Julian. Diesen kennt Micah bereits und Julian scheint nicht interessiert zu sein, diese Begegnung zu wiederholen. Denn Julian hat wegen Micah seinen Job verloren. Micah versucht alles um an Julian ran zu kommen, dabei kommt sie seinem Geheimnis immer näher. Dies kann kein gutes Ende nehmen, denn auch Micah muss sich langsam fragen, ob der Weg, den sie bis jetzt geht, sie wirklich glücklich machen wird.

Meine Meinung:

Dieses Buch lag bei mir nun schon eine ganze Weile im SuB. Bisher hatte mich wirklich die Länge zurückgehalten, dass Buch endlich zu lesen. Aber wie es so ist, irgendwann siegt die Neugier oder eben Ene-Mene-Muh ^^

Ja was soll ich sage, ich war geflasht.

Das Cover gefiel mir von Anfang an, als das Buch erschienen ist. Es wirkt durch die wunderschöne Farbkombination erfrischend und auffällig genug um bemerkt zu werden. Das Cover war wirklich das Erste, was mich zum Kauf des Buches verleitet hat.

Der Schreibstil der Autorin ist toll. Er ist klar und modern. Das Buch lies sich wirklich flüssig und schnell lesen. Mir hat besonders gefallen, dass das Buch sehr "einfach" geschrieben war. Keine unmengen an Schachtelsätze, die man zweimal lesen muss um den Sinn dahinter zu verstehen. Wirklich toll.

Die Charaktere waren mir wirklich sehr sympatisch. Ich mochte wirklich alle von ihnen gut leiden. Klar gab es Ausnahmen, aber das liegt wohl nicht an den Charakteren selbst, sondern, dass sie einfach die Buhmann-Rolle hatten. Sowas braucht ein Buch halt auch.

Kommen wir zur Geschichte. Und hier muss ich leider vorab warnen... Es könnten SPOILER enthalten sein. Oder sagen wir besser es SIND AUF ALLE FÄLLE SPOILERenthalten.

Nach dem ich das Buch beendet hatte, war ich wirklich geflasht. Ich hätte am Anfang nicht mit so einer Geschichte gerechnet. Nicht mit den Familienhintergründen, nicht mit diesen ernsten und wichtigen Themen.
Aber beginnen wir ganz am Anfang.

Am Anfang erfährt man in welchen Kreisen Micah so aufgewachsen ist. Man merkt schnell, dass sie nicht eines der versnobbten Kinder einer reichen Familie ist. Sie lehnt sich kategorisch gegen diese Welt auf. Sie ist ehr eine normale junge Frau, die das Glück hatte in eine Welt geboren zu werden, wo Geld keine Rolle spielt. Trotzdem ist sie nicht abgehoben und behandelt dadurch Menschen nicht wie zweite Klasse. Im Gegensatz zu ihren Eltern.
Besonders die Mutter kommt direkt am Anfang nicht gut weg. Sie wirkte bereits am Anfang sehr unsympatisch.

Da ich hier allerdings nicht die ganze Geschichte präsentieren will, machen wir mal einen kleinen Sprung. Man erfährt im Laufe des Buches, warum Micah nicht an der Uni ihrer ersten Wahl studieren wird, sondern dass sie in ihrer Heimatstadt bleibt, weil ihr Zwillingsbruder verschwunden ist. Dieser ist schwul und wurde von ihren Eltern vor die Tür gesetzt. Das fande ich besonders schlimm. Man hätte es auch nicht treffender ausdrücken können, als Micah ihre Eltern als homophob betitelt. Das war das erste Mal, dass ich Micah wirklich als starken Charakter wahrgenommen habe.

Im Laufe des Buches hat mich Micah immer mehr von sich überzeugt. Die Dialoge und das Verhalten, das Micah bei den wöchentlichen Essen bei ihren Eltern an den Tag legt, ist wirklich zum schießen. Ich habe mich köstlich amüsiert.
Eins meiner Lieblingsbeispiele:
Seite 218: "Machen Sie sich keine Sorge, Mrs. Owens. Ich nehme das mit Humor." Meine Mom lächelte: "Das ist die beste Art Michaella zu nehmen." - "Nein, die beste Art ist von hinten", murmelte ich, aber dieses Mal so leise, dass es nur Jesper hören konnte.
Bei diesem Satz musste ich losprusten ^^

Relativ schnell bei der Geschichte, habe ich Julian's Geheimnis geahnt, allerdings wusste ich es wirklich nicht 100%. Aber geahnt hatte ich es aufgrund seiner Narben. Am Ende hat sich mein Verdacht ja bestätigt und ich muss zugeben, dass ich es wirklich sehr toll fande. Ich war immer wieder richtig emotional. Julian hat einen so schwierigen Weg hinter sich und geht weiterhin durch so viel Scheiße, dass ich es toll fande, wie Micah zu ihm gestanden hat.
Sowohl Micah, als auch Julian sind mit Eltern gesegnet, die echt übel zu ihren eigenen Kindern sind. Doch ich fande Julians Familie noch um einiges heftiger als die von Micah.

Bevor ich hier wirklich noch die ganze Geschichte erzähle, komme ich zu meinem Fazit.

Mein Fazit:

Die Geschichte hat mich wirklich geflasht und ich bereue es schon ein bisschen, dass das Buch so lange hat warten müssen um gelesen zu werden.
Ich fand es gut und wichtig, dass mal solche Themen angesprochen werden. Es war für mich wirklich emotional. Es hatte wirklich alles. Es war witzig und voller Liebe. Leider auch voller Missbilligung und Hass, aber am Ende einfach nur wunderschön. Ich kann euch dieses Buch wirklich nur empfehlen. Mir fällt wirklich zu diesem Buch nur ein Wort ein und das ist MEGA.
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